Krümmel: Von Boetticher muss durchgreifen

In einem Offenen Brief fordert Greenpeace den Minister und neuen Chef der Atomaufsicht in Schleswig-Holstein, Christian von Boetticher (CDU), auf, Vattenfall die Betriebsgenehmigung fuer den Pannenreaktor Kruemmel zu entziehen. Laut der Tagesordnung des Kieler Landtags will die CDU heute nach der Abstimmung über die Vertrauensfrage (es wurde Peter „Lügenharry“ Carstensen inzwischen entzogen, d.Red.) eine Regierungserklärung zur Wiederinbetriebnahme von Krümmel abgeben. „Krümmel: Von Boetticher muss durchgreifen“ weiterlesen

Krümmel: Veraltete Prüfvorschriften

Vattenfall und Atomkraftbefürworter betreiben zurzeit vielseitige Lobby-Arbeit, um den Pannenreaktor Krümmel schnell wieder ans Netz zu bekommen. Für die Prüfung der Sicherheit von Atomkraftwerken wird derzeit ein altes Regelwerk verwendet, dessen Maßstäbe nicht mehr dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen. „Krümmel: Veraltete Prüfvorschriften“ weiterlesen

Vattenfall: Kunden verkrümmeln sich

Nach den diversen Krümmel-Pannen wollen immer mehr Verbraucher den Anbieter und Betreiber Vattenfall verlassen und fragen nach Ökostromanbietern, berichtet die Verbraucherzentrale. „Vattenfall: Kunden verkrümmeln sich“ weiterlesen

Krümmel: Störfall für den CDU-Atomkurs

Die SPD-Fachsprecherin für Umwelt und Energie, Monika Schaal, hat die Pannenserie im Atomkraftwerk Krümmel als „Störfall für den Atomkurs der CDU“ bezeichnet. Sie forderte Bürgermeister von Beust zu einer unmissverständlichen Stellungnahme in der Diskussion um die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken auf. Eine Laufzeitverlängerung hatte zuvor unter anderem die CDU-Parteivorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel gefordert. „Krümmel: Störfall für den CDU-Atomkurs“ weiterlesen

Krümmel: Greenpeace verschweißt Tore

20 Greenpeace-Aktivisten haben heute morgen die Einfahrtstore zum Pannenreaktor Krümmel zugeschweißt. An jedem der fünf Tore wurden zusätzlich eiserne Hinweisschilder mit Elektroschweißgeräten angebracht. Auf den Schildern steht: „AKW Krümmel geschlossen wegen Unzuverlässigkeit von Vattenfall“: Ein nachdrücklicher Hinweis an die Chefin der schleswig-holsteinischen Atomaufsicht und Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD), dass es nur noch von ihrem Durchsetzungswillen abhänge, ob das AKW endgültig stillgelegt werde. Laut Atomgesetz ist der Widerruf der Betriebsgenehmigung wegen erwiesener Unzuverlässigkeit des Betreibers sofort möglich. „Krümmel: Greenpeace verschweißt Tore“ weiterlesen

Krümmel: „Jede Glaubwürdigkeit verspielt“

SPD-Umweltexpertin Monika Schaal hat ihre Kritik am Energieversorger Vattenfall bekräftigt. Es sei „schlicht unglaubwürdig“, wenn Vattenfall-Chef Hatakka jetzt „höchste Standards in Sicherheit und Technik“ der vom Unternehmen betriebenen Atomkraftwerke verspreche. „Krümmel: „Jede Glaubwürdigkeit verspielt““ weiterlesen

Krümmel: Jetzt Strafanzeigen!

Heute Morgen haben Konstantin v. Notz, Spitzenkandidat der schleswig-holsteinischen Grünen zur Bundestagswahl und der grüne
Bundestagsabgeordnete Manuel Sarrazin aus Hamburg bei der Staatsanwaltschaft Lübeck Strafanzeige gegen die Verantwortlichen des
Atomkraftwerks Krümmel gestellt. „Krümmel: Jetzt Strafanzeigen!“ weiterlesen

Auch Krümmel in der Bürgerschaft

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion macht die Serie von Störfällen im Atomkraftwerk Krümmel zum Thema in der Bürgerschaft. Unter dem Titel „Pannenserie im AKW Krümmel: Störfall für den CDU-Atomkurs“ wird die Bürgerschaft sich in der aktuellen Stunde mit dem Thema befassen, teilte SPD-Umweltexpertin Monika Schaal am Montag mit. Sie forderte den Energieversorger Vattenfall auf, das Kraftwerk stillzulegen und die Restlaufzeit auf andere, neuere Kraftwerke zu übertragen. „Auch Krümmel in der Bürgerschaft“ weiterlesen

Greenpeace macht Krümmel zu

Gegen die gefährliche Unzuverlässigkeit des Stromkonzerns Vattenfall als Betreiber von Atomkraftwerken protestieren heute morgen zehn Greenpeace Aktivisten vor dem Einfahrtstor zum Pannenreaktor Krümmel bei Hamburg. Die Aktivisten haben das Tor mit Eisenketten verriegelt und erklären auf einem eisernen Schild: „Geschlossen wegen Unzuverlässigkeit“.

Greenpeace fordert von der Atomaufsicht, Vattenfall die Lizenz zum Betreiben von Atomkraftwerken in Deutschland sofort zu entziehen und den Reaktor Krümmel endgültig stillzulegen.

„Vattenfall ist unfähig, fuer einen zuverlässigen Betrieb des AKW zu sorgen. Die Parallelen zum Trafobrand im Jahr 2007 sind offensichtlich. Wieder ein Kurzschluss im Trafo und Desinformationspolitik statt Aufklärung“, sagt Mathias Edler, Atomexperte von Greenpeace. „Die Konsequenz kann nur lauten, Entzug der Betreiberlizenz und Krümmel muss für immer vom Netz.“ Offenbar ist der Reaktor nur haarscharf an einem Brand vorbei geschrammt. Ein gestern von Vattenfall vorgelegtes Foto zeigt, wie Öl aus zwei Lecks über eine zu drei Viertel schwarze, offenbar verschmorte Seitenwand des Maschinentransformators rinnt.

Nach Angaben von Ministerin Gitta Trauernicht (SPD), als Chefin der schleswig-holsteinischen Atomaufsicht, will die Landesregierung nun nach 2007 erneut die Zuverlässigkeit des AKW-Betreibers Vattenfall prüfen lassen. Grund sind mehrere Pannen kurz nach dem Wiederanfahren des AKW Krümmel vor zwei Wochen sowie die absprachewidrige Informationspolitik des Stromkonzerns.

Für den Kurzschluss im Jahr 2007 wurde die Ursache nie gefunden. Dennoch ging der Reaktor mit Genehmigung der schleswig-holsteinischen Atomaufsicht am 19. Juni 2009 wieder ans Netz. Wenige Tage später fiel zuerst eine elektronische Baugruppe aus, dann kam es zu einer Reaktorschnellabschaltung angeblich durch einen von Hand falsch gestellten Ventilhebel. Anstatt das AKW abzuschalten und die Ursachen zu klären,
fuhr Vattenfall den Reaktor mit halber Leistung weiter. Der Versuch am vergangenen Samstag, wieder in den Volllastbetrieb zu gehen, führte durch
einen Kurzschluss im Maschinentransformator zu einer erneuten Reaktorschnellabschaltung. Die Atomaufsicht erfuhr jedoch entgegen der Bestimmungen zuerst durch die Landesinnenbehörde statt durch Vattenfall vom neuerlichen Störfall.

„Was Vattenfall hier veranstaltet, ist grob fahrlässig. Die Atomaufsicht in Kiel kann gar nicht anders, als dem Konzern die Lizenz zum Betreiben
von AKW zu entziehen“, sagt Edler. „Jede andere Entscheidung wäre ein Skandal.“ Die Atomaufsicht hatte nach dem zweiten von drei Störfällen
noch erklärt, sie sehe „keine rechtliche Handhabe“, den Reaktor vom Netz zu nehmen. Seit Jahren agieren die Länderaufsichtsbehörden zunehmend
zögerlich gegenüber AKW-Betreibern. „Die Länder fürchten Schadensersatzforderungen der Konzerne offenbar mehr als die Folgen von Atom-Unfällen für die Bevölkerung“, so Edler.