Krümmel: Veraltete Prüfvorschriften

Vattenfall und Atomkraftbefürworter betreiben zurzeit vielseitige Lobby-Arbeit, um den Pannenreaktor Krümmel schnell wieder ans Netz zu bekommen. Für die Prüfung der Sicherheit von Atomkraftwerken wird derzeit ein altes Regelwerk verwendet, dessen Maßstäbe nicht mehr dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen.

Dabei wurde seit 2003 ein neues Regelwerk erarbeitet. Auf Druck der CDU-regierten Länder und der Betreiber hat Bundesumweltminister Gabriel (SPD) darauf verzichtet, das neue kerntechnische Regelwerk rechtsverbindlich zu machen.

Krista Sager, stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen: „Dass Krümmel auf Basis eines alten und überholten Prüfstandards wieder ans Netz gehen durfte, ist ein Skandal. Der Bundesumweltminister muss das neue kerntechnische Regelwerk schnellstmöglich für alle AKWs rechtsverbindlich machen. Die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein muss sich auch jetzt verpflichten, alle anstehenden Überprüfungen auf Basis der neuen Prüfstandards vorzunehmen.

Vattenfall hat jeden Kredit verspielt. Die Betreiber müssen verhindern, dass Krümmel wieder ans Netz geht. Die ältesten und unsichersten Atomkraftwerke* müssen so schnell wie möglich stillgelegt werden. Für die Stromversorgung sind sie schon heute verzichtbar.“

*Biblis A und B, Brunsbüttel, Neckarwestheim 1, Philippsburg 1, Unterweser, Isar 1 und das AKW Krümmel

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