Das Geheimnis von Platz 31

Das neue Wahlrecht birgt viele Überraschungen – auch für die, die sich auszukennen glaubten. Das Geheimnis des Listenplatzes 31 zum Beispiel hat wohl niemand erahnt.

Eigentlich gilt: Wer auf einem vorderen Listenplatz steht, hat bessere Chancen als die Kollegen von weiter hinten. Es sei denn, angesichts der vielen Namen und Listen wird Papier gespart, wie am vergangenen Sonntag. Denn da standen zwar jeweils die Namen vom Landeslistenplatz 1 bis 30 unter einander, aber daneben gab es eine zweite Spalte – beginnend mit Platz 31. Ergebnis: Die 31er haben sowohl bei der SPD wie bei CDU und GAL besonders gut abgeschnitten.

Wäre nur die CDU betroffen, könnte man noch glauben, die Wähler hätten es wirklich so gemeint: Nummer 31 ist hier Noch-Innensenator Heino Vahldieck, der stolze 12.928 Stimmen einsammelte. Mehr haben bei der Union nur Ahlhaus, Scheuerl und Wersich. Aber – bei allem Respekt: Wie anders als durch die optisch hervorragende Platzierung kam Heidrun Schmidt bei der GAL zu ihren 7.278 Stimmen? Und bei der SPD hat die 31 dem Stadtentwicklungsexperten Jan Quast in die neue Bürgerschaft verholfen – 10.174 Stimmen, das bringt ihn weit nach vorn und direkt ins Parlament.

Kein Missverständnis jetzt: Wir gönnen allen ihre Mandate. Aber vielleicht sollte in zwei Jahren noch einmal bedacht werden, ob zweispaltige Stimmzettel der Weisheit letzter Schluss sind.

3 Gedanken zu „Das Geheimnis von Platz 31“

  1. Eine weitere Häufung von Stimmen gibt es meines Erachtens bei diversen hinteren Plätzen, vielleicht weil Leute beim durchgehen der Liste noch Stimmen übrig hatten oder weil sie vermeidliche „Underdogs“ in das Parlament bringen wollten?

  2. Wirbel umd Platz 31, – haben wir keine anderen Sorgen und Probleme? – Das Wahlrecht ist gut und braucht eine zweite Chance! – Ich habe 19 Personen- und eine 1 Parteienstimme abgegeben! – Die Stimmzettel waren und sind übersichtlich! – Die Parteien haben leider auf ihren Großplakaten nur den Spitzenkandidaten, statt alle Listenkandidaten plakatiert, wie langweilig! –

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