HSH-Nordbank: Beschäftigte protestieren

Die HSH Nordbank kommt auch nach dem Führungswechsel im Management nicht zur Ruhe. Bereits vor der Aufsichtsratssitzung berichtet die Presse von stürmischen Zeiten für die Bank, die alle bisherigen Befürchtungen übertreffen: Die Verluste der HSH Nordbank für 2008 belaufen sich auf bis zu eine Milliarde Euro. Wenigstens hat jetzt offenbar von Beust selbst das Krisenmanagement übernommen, meint die LINKE – dann sind die Beschönigungsrituale vielleicht endlich vorbei.

Der Abbau von 750 Stellen ist bis Ende des Jahres 2010 geplant, davon rund 200 in Hamburg. Die Beschäftigten wollen die Sitzung des Aufsichtsrats am Montag Nachmittag deshalb mit einer „Mahnwache“ vor dem Haupteingang des Hamburger Bankgebäudes begleiten.

Der finanz- und haushaltspolitische Sprecher der LINKEN, Dr. Joachim Bischoff, erklärt dazu: „Offenkundig hat jetzt Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust das Krisenmanagement übernommen. Die HSH Nordbank ist deshalb noch lange nicht auf dem Weg in ruhigeres Fahrwasser und die Nachrichten sind dadurch auch nicht besser geworden, aber die unerträgliche Beschönigungsrituale des Finanzsenators Freytag verschleiern nicht mehr den Blick auf die trostlose Realität.“

Die bekannt gewordenen Zahlen übertreffen alle bisherigen Befürchtungen: Die Verluste der HSH Nordbank für 2008 belaufen sich
auf bis zu eine Milliarde Euro. In der Tat war mit weiteren Abschreibungen und Verlusten gerechnet worden, die sich bis zum Ende
des dritten Quartals 2008 auf 1,3 Milliarden Wertberichtigungen und 360 Millionen Verlust beliefen. Neben weiteren Abschreibungen auf das Wertpapierdepot mit „toxischen“ Wertpapieren war in den letzten Wochen auch das zentrale Geschäftsfeld der Schiffsfinanzierungen massiv in die Krise geraten.

Vor dem Hintergrund der Finanzmarktkrise ist ein Abbau von 750 der insgesamt 4.300 Vollzeitstellen bis Ende des Jahres 2010 geplant. In Hamburg sollen rund 200 von 1.700 MitarbeiterInnenstellen wegfallen. Am Montag hat der Betriebsrat der Bank gemeinsam mit der Gewerkschaft Ver.di zu einer Protestdemonstration aufgerufen. Am Mittag werden HSH-Beschäftigte in Hamburg und Kiel ihre Kritik in die Öffentlichkeit tragen. Die Verunsicherung ist groß. Es ist an der Zeit, sich für Beschäftigungssicherung und den Erhalt der Arbeitsplätze stark zu machen.

„Bürgermeister Ole von Beust bestätigt auch, dass es Verhandlungen
über eine Fusion oder Kooperation mit anderen Landesbanken gibt.
Allerdings wird es hier keine schnelle Lösung geben. Alle
Landesbanken sind in den Strudel der Finanzmarktkrise verwickelt und
ein Zusammenschluss bringt keine grundlegende Bereinigung“, erklärt
Bischoff abschließend.

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