Aus für das Bürgerhaus Blankenese?

Die Idee eines Bürgerhauses für Blankenese droht zu scheitern. In der gestrigen Sitzung der Altonaer Bezirksversammlung blockierte die schwarz-grüne Mehrheit einen Antrag der SPD, mit dem ein klares Votum zu Gunsten des Bürgerhauses gefordert wurde.

Im Zusammenhang mit dem Verkauf der Blankeneser Herrenhäuser durch die Stadt hatte sich vor Ort der Verein „Bürgerhaus im Musenstall“ gegründet, der sich seither dafür engagiert, ein Bürgerhaus mit kulturellen Angeboten im Nebengebäude (Remise) des Katharinenhofes einzurichten, der als letztes der Herrenhäuser zum Verkauf steht. In der Bürgerfragestunde der gestrigen Sitzung berichteten Vertreter des Vereins, dass die Gespräche mit der Stadt kurz vor dem Scheitern stünden.

Die SPD ist nicht bereit dies zu akzeptieren und fordert von der Stadt, das Objekt Katharinenhof nur an einen Bewerber zu verkaufen, der bereit ist, eine Realisierung des Bürgerhaus zu gewährleisten. Dem verweigerten sich jetzt CDU und GAL.

Dazu der Fraktionsvorsitzende der SPD, Thomas Adrian: „Diese Entwicklung ist bitter für Blankenese, ich kann sie nicht nachvollziehen. Es geht nicht darum, Gelder aus dem Haushalt für ein Bürgerhaus auszugeben, sondern ausschließlich darum, einem Verein Räumlichkeiten zur Verfügung zustellen, der sich im Übrigen selbst finanziert. Das Angebot des Vereins wäre toll für Blankenese, einen Stadtteil, in dem zwar im Moment viel gebaut wird, aber leider nicht in dem Preisniveau, das eine kulturelle Nutzung zulässt. Warum ausgerechnet CDU und GAL das bürgerliche Engagement in Blankenese verprellen, verstehe ich nicht. Ich hoffe, dass der Senat ein Einsehen hat und den Bürgern doch noch entgegenkommt.“

3 Gedanken zu „Aus für das Bürgerhaus Blankenese?“

  1. Es ist für Blankenese sehr bedauerlich, dass nun das Bürgerhaus im Musenstall nicht realisiert werden kann. Das Herrenhaus Katharinenhof mit dem Musenstall wird nun doch in kommerzielle Hände gelangen. Die Politik hat so entschieden.
    Der Vorstandsvorsitzende des Blankeneser Bürger-Vereins Prof. Dr. Jürgen Weber und Joachim Eggeling sowie die ehemalige Blankeneser Ortsamtsleiterin Ingrid Harpe haben mit Hilfe der Hamburger Sparkasse ein Stiftungsmodell Bürgerhaus im Musenstall e.V. entwickelt, das eine tragfähige und auf Dauer angelegte gedeihliche Zukunft des Blankeneser Bürgerhauses im Landschaftspark Baur gewährleisten sollte.
    Der Bezirksabgeordnete Sven Hielscher (CDU)gibt zu bedenken, dass es andere Stadtteile im Hamburger Westen gibt, die viel dringender ein Bürgerhaus benötigen. Das ist wohl richtig, aber hier in Blankenese wurde vom Blankeneser Bürger-Verein ein Angebot für den Musenstall abgegeben, das den Haushalt der Stadt Hamburg auf Dauer nicht belastet hätte.
    Das Angebot vom Erwerber des Katharinenhofs, das Bürgerhaus in das obige Stockwerk des Musenstalls einziehen zu lassen, mußte abgelehnt werden. In dem Musenstall wird ein ambitioniertes Restaurant installiert. Der Betreiber muß noch gefunden werden. Wie soll man sich das vorstellen. Unten sitzen hochkarätige Wissenschaftler beim Mahl und über ihren Köpfen tanzt die Blankeneser Trachtengruppe? Das geht wohl nicht. Die Planung für Veranstaltungen der Blankeneser Bürger im Musenstall wären doch wohl vom Wohlwollen der Restaurantleitung abhängig, die letztendlich ja auch Geld verdienen muß.
    Dem Blankeneser Bürger-Verein mit seinem Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Jürgen Weber liegen der Erhalt und die Pflege der Blankeneser Parks und der Herrenhäusern sehr am Herzen. Hinnerk Fock, der ehemalige Bezirksamtleiter in Altona meinte einmal, dass die Blankeneser Landschaftsparks den Rang eines Weltkulturerbes haben. Wir alle sollten deshalb besonders gut mit diesem Schatz umgehen.
    Heiner Fosseck

  2. gibt es hierzu vielleicht einen neuen sachstand?

    der musenstall macht ja einen insgesamt erfreulichen und gepflegt-einladenden eindruck, was man von dem nachbargebäude ganz und gar nicht sagen kann.
    unbegreiflich auch, dass die stadt permanent gegen ihre eigenen denkmalschutzbestimmungen sanktionslos verstoßen darf.

  3. Wie ist der Sachstand denn jetzt? Gibt es Interessenten? Es sieht dort nicht so aus, als ob demnächst ein Betreiber ein Restaurant einrichten würde. Wäre das Gebäude zu mieten um evtl. auch kommerziell dort dem Namen „Musenstall“ gerecht zu werden? Eben für bildende Kunst Musik und Literatut sowie Cafe und Bistro nicht nur für reiche Leute!

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