Terrorcamp bei der Jungen Union

Am Freitag leider übersehen, heute in Anlehnung an die Website von Hansjörg Schmidt nachgetragen: In einer Art Terrorcamp hat sich Hamburgs Junge Union für den Kampf gegen „Eine Schule für Alle“ vorbereitet.

Das rechte Online-Magazin berichtete begeistert vom Protest der Jungen Union bei einer Versammlung von „Eine Schule für Alle“. Der Hauptreferent sei unterbrochen worden, Slogans auf den JU-T-Shirts hätten Beifall gefunden.

Wie man „linke“ Veranstaltungen auf „intelligente Weise“ stört, haben sich die JU-Aktivisten von Felix Menzel in einem Seminar erklären lassen. Tillmann Albinus, Geschäftsführer der JU, bestätigte dies gegenüber der taz und nannte auch gleich den parteiintern Verantwortlichen: Nikolaus Haufler, Kreisvorsitzender der JU-HH-Mitte.

Das Seminar fand am 18. Juni im Ludwig-Erhard-Haus statt. Menzel stellte dort die „Konservativ-Subversive Aktion“ (KSA) vor und betitelte sein Terror-Camp mit „Mit gleichen Waffen zurückschlagen“. Eingeladen hatte ihn die JU, so Haufler, weil „uns gefallen hat, wie diese Gruppe kreativ einen linksradikalen Kongress zu 68 störte“.

Die KSA fiel schon mehrfach auf – zuletzt in Hamburg am 31. August durch masive Störungen einer Veranstaltung mit Günter Grass im Thalia-Theater. Die Aktivisten der Gruppe kommen laut taz aus dem Umfeld des „Instituts für Staatspolitik“ (IFS), das nach eigenem Bekunden den „Demutskonservatismus“ beenden will und eng mit der „Jungen Freiheit“ zusammenarbeitet.

Der Vorsitzende der GRÜNEN JUGEND Hamburg (GJHH) Gregor Dutz zu den JU-Aktivitäten: „Es ist bedauerlich, dass die Junge Union sich zur Organisation von Protestaktionen durch Personen der „Neuen Rechten“ beraten lassen muss. Zudem sollte jemand, der das Einmarschieren in einen Saal und das sofortige Abmarschieren aus demselben für kreativ und intelligent hält, an der Qualität seiner Referenten zweifeln. Leider stellte sich die Junge Union trotz Einladung zur gemeinsamen Debatte keiner inhaltlichen Diskussion.“

Eine Kooperation mit Personen, die für Publikationen arbeiten, welche sich auch an ein rechtsextremes Publikum richten, verurteilt die GJHH aufs Schärfste.

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