Sofortprogramm gegen Pflegenotstand

SPD-Sozialexperte Dirk Kienscherf hat ein Sofortprogramm des Senats gegen den Pflegenotstand in Hamburg gefordert. Mit dem jetzt angekündigten „Bündnis für Altenpflege“ habe Sozialsenator Dietrich Wersich zwar erstmals Probleme bei der Pflege in Hamburg eingeräumt. Die angekündigten Maßnahmen könnten aber erst in frühestens drei Jahren zu einer Entspannung in der Pflege führen, sagte der SPD-Abgeordnete.

„Der Senat muss dafür sorgen, dass sich kurzfristig etwas zum Besseren wendet. Ansonsten werden die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen und die Beschäftigten in der Pflege die Folgen von Wersichs Fehleinschätzungen noch lange zu spüren bekommen.“ Die Anforderungen an die Altenpflege in Hamburg sind auch Thema einer Diskussionsveranstaltung der SPD-Bürgerschaftsfraktion am Mittwoch im Rathaus.

„Der Anteil älterer Menschen in der Gesellschaft steigt, die Ansprüche an die Pflegequalität nehmen zu. Vor diesem Hintergrund ist es ein Skandal, dass Hamburg ist bundesweit Schlusslicht in der Ausbildung von Altenpflegefachkräften ist“, sagte Kienscherf. Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hatte in Bürgerschaft und Sozialausschuss mehrfach Vorschläge gemacht, um mehr Altenpflegefachkräfte auszubilden, umzuschulen und nachzuqualifizieren (Drs. 19/1114 und 19/3089). „Wir brauchen jetzt schnell wirksame Maßnahmen. Die vage Hoffnung auf eine bessere Lage in mehreren Jahren reicht nicht“, sagte Kienscherf.

Was kann und muss Hamburg selbst zur Verbesserung der Pflegesituation beitragen? Diese Frage diskutiert Kienscherf heute (1. Juli 2009) mit Hilde Mattheis, Expertin der SPD-Bundestagsfraktion für den Bereich Pflege. Die Diskussionsveranstaltung beginnt um 17.00 Uhr im Kaisersaal des Hamburger Rathauses.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.