Philharmonie: Kerstan nennt Hochtief ‚Heuschrecke‘

GAL-Fraktionschef Jens Kerstan hat hinsichtlich der Elbphilharmonie die Faxen dicke: „Eine härtere Gangart ist jetzt notwendig!“

Die Stadt Hamburg verklagt das Bauunternehmen Hochtief auf Herausgabe eines belastbaren Terminplans für den Bau der Elbphilharmonie. Diesen hatte der Konzern bislang verweigert, verweist jetzt aber auf ein Fax mit der Ankündigung zur Erstellung eines solchen Plans.

Jens Kerstan, haushaltspolitischer Sprecher und Vorsitzender der GAL-Bürgerschaftsfraktion, kritisiert dieses Vorgehen: „Ich finde es unerträglich, das Hochtief jetzt das Unschuldslämmchen spielt. In Wirklichkeit nutzt der Konzern jede sich bietende Gelegenheit, um die Stadt öffentlich unter Druck zu setzen und schlecht aussehen zu lassen.

Ich bin froh, dass Hamburg jetzt die Gangart gegenüber Hochtief verschärft – so wie wir es schon immer eingefordert haben. Wir werden uns von dieser Heuschrecke nicht mehr auf der Nase herumtanzen lassen. Aus diesem Grund ist die jetzt eingereichte Klage richtig und notwendig.

Sollte sich die Fertigstellung des Baus tatsächlich deutlich verzögern, wird dies nicht die Stadt, sondern Hochtief teuer zu stehen kommen. Der Konzern wird dann Strafgelder in Millionenhöhe an die Stadt zahlen müssen.“

Hintergrund:

Drei Monate lang weigerte sich Hochtief, einen neuen und belastbaren Terminplan für die Bauausführung vorzulegen. Für unseriös hält die GAL-Fraktion deshalb das jetzige Vorgehen: 90 Minuten vor Beginn einer Ausschusssitzung schickte der Konzern gestern ein Fax mit der Ankündigung eines unverbindlichen Terminplans an die städtische Realisierungsgesellschaft ReGe. Dieses erreichte die Kultursenatorin nicht mehr vor der Sitzung. Jetzt verweist der Konzern auf eine angeblich korrekte Information an die Stadt – obwohl Hochtief der Stadt in Wirklichkeit bislang keinen Millimeter entgegen gekommen ist.

Die bisherige tatsächliche Bauverzögerung von mindestens acht Wochen ist nach unseren Informationen allein von Hochtief verschuldet. Das Unternehmen kommt mit der anspruchsvollen Stahlkonstruktion offenbar nicht zurecht. Auch der komplette Austausch von Subunternehmen hat bisher die technischen Probleme des Konzerns nicht lösen können.

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