Hapag-Lloyd: Hamburg setzt ein Zeichen

Ein Handelspreis von 5 bis 6 Milliarden Euro für Hapag-Lloyd wird genannt – und der Senat will versuchen, ein deutsches Bieterkonsortium zusammenzustellen, damit die Reederei erstens deutsch und zweitens in Hamburg bleibt. Mit einem „dreistelligen Millionenbetrag“ will sich die Stadt nach Auskunft von Finanzsenator Freytag beteiligen. Genauer festlegen wollte er sich nicht – vermutlich klingen ihm noch die Ohren von den Festlegungen vor der Wahl, die sich hinterher samt und sonders als Luftblasen entpuppten.

Die Reaktionen auf die Senatsinitiative fallen erwartungsgemäß aus: Zustimmung von den Koalitionären sowie von der SPD, bei der auf den Zuruf „Arbeitsplätze“ eigentlich immer die Replik „Hurra!“ kommt, Ablehnung von der LINKEN: Wenn die Kassen leer seien, könne sich jeder ausrechnen, woher ein dreistelliger Millionenbetrag genommen werde – aus den Taschen der Ärmsten nämlich.

Morgen ab 14 Uhr demonstrieren die Beschäftigten wieder am Ballindamm für den Erhalt des Unternehmens und ihrer Arbeitsplätze. Vielleicht schaut der eine oder andre Bürgerschaftsabgeordnete ja vorbei, bevor er zu Sitzung ins Rathaus geht, wo in der Aktuellen Stunde über Hapag-Lloyd debattiert werden soll.

Die Stadt will den Kauf mit einer dreistelligen Millionensumme unterstützen. Die Besitzerin TUI hatte die Reederei auf Druck von Aktionären zum Verkauf gestellt.

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