Hamburg: Leiharbeit forciert Lohndumping

Aus Anlass der Leiharbeit-Tour der IG Metall, deren Truck am 29. Mai in Hamburg Station macht, fordert die LINKE Wege, Leiharbeitsverhältnisse in Hamburg einzudämmen.

Zum Thema erklären Elisabeth Baum und Kersten Artus, die gewerkschaftspolitischen Sprecherinnen der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft:

Arbeit, von der man leben kann – das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Allerdings versuchen die Unternehmen immer massiver, Löhne und Gehälter zu drücken und soziale Standards an den Arbeitsplätzen abzubauen. Leiharbeit ist dabei ein wichtiges Unternehmer-Instrument. Leiharbeit ist auch in Hamburg verbreitet – und weitet sich immer mehr aus: Im Einzelhandel, zum Beispiel bei den Bahnhofskiosken aber auch im Gesundheitswesen oder bei Airbus. Viele Menschen verdienen mit der Zeitarbeit ihr Brot – doch sie verdienen erheblich weniger und haben weniger Schutzrechte als die Beschäftigen der Stammbelegschaften – selbst wenn Leiharbeitsfirmen Betriebsräte oder einen Tarifvertrag haben. Es gibt zwar Tarifverträge, die die Löhne und den einen oder anderen Standard festlegen, aber die Eingruppierung der ArbeitnehmerInnen obliegt den Zeitarbeitsfirmen. So werden Ingenieurinnen und Ingenieure oder Facharbeiterinnen und Facharbeiter in die untersten Entgeltgruppen eingestuft, aber auch durchaus in qualifizierte Stellen vermittelt, ohne Chance auf angemessene und gerechte Entlohnung.

Genauso verhält es sich mit der Flexibilisierung. Sehr kurzfristige Personaldispositionen erfordern ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und eine schnelle Auffassungsgabe der ArbeitnehmerInnen, die in keinster Weise honoriert wird.

Wir fordern:

* Gleiche Bezahlung vom ersten Tag der Beschäftigung an und die Eingruppierung nach Qualifikation der ArbeitnehmerInnen sowie Möglichkeiten zur Weiterbildung.

* Einen Flexibilisierungszuschlag, der einen kleinen Teil des Aufwandes wieder ausgleichen soll.

* Die Anzahl der ZeitarbeitnehmerInnen soll in einem angemessenen Verhältnis zur Stammbelegschaft stehen.

* Es müssen Wege gefunden werden, die Betriebs – und Personalräte besser über Zeitarbeit zu informieren, damit mit den ZeitarbeitnehmerInnen ein gangbarer Weg gefunden werden kann, ohne dass irgendjemand benachteiligt wird.

Unternehmerische Freiheit darf nicht höher bewertet werden als die Menschenrechte in der Arbeitswelt.

Ein Gedanke zu „Hamburg: Leiharbeit forciert Lohndumping“

  1. Erst wenn der letzte Arbeitslose verhungert ist, dann werdet Ihr merken dass Arbeit nicht erfüllend ist.

    Wann merkt die Welt eigentlich, dass die ganze Diskussion darüber nichts taugt? Ihre reibt und reibt Euch damit, aber wofür eigentlich? Die Löhne müssen vollständig freigegeben werden und es muss das bedingungslose Grundeinkommen her. Dann werden die Leute aufhören, billigen Jobs nachzulaufen, und die Arbeitgeber würden dann endlich sich wirklich Mühe geben, qualifiziertes Personal zu bekommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.