Genitalverstümmelung konsequent bekämpfen

Anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar hat Kersten Artus (LINKE) eine Kleine Anfrage an den Senat gerichtet, inwieweit Zahlen für Hamburg bekannt sind. Deutschlandweit soll es sich laut Terres des Femmes um 20.000 betroffene und weitere 40.000 bedrohte Frauen handeln. 150 Millionen Frauen und Mädchen sind weltweit betroffen. Täglich kommen 8000 dazu. Jedes dritte Mädchen stirbt direkt oder an den Folgen.

Die Anfrage kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Dazu erklärt Kersten Artus, frauenpolitische Sprecherin der Hamburger Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE:
„Genitalverstümmelung ist eine der grausamsten Formen patriarchaler Kontrolle über weibliche Sexualität. Ihr muss weltweit und insbesondere vor unserer eigenen Haustür aufs Schärfste entgegengetreten werden.“

Bei der weiblichen Genitalverstümmelung handelt es sich um einen 5000 Jahre alten Brauch, welcher in 35 Ländern der Welt in unterschiedlicher Schwere und Verbreitung praktiziert wird. Eine gängige Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung besteht in der Entfernung der Klitoris. 15 Prozent der betroffenen Frauen müssen zudem das Vernähen von Schamlippen und Vagina ertragen, was nur eine millimetergroße Öffnung zum Urinieren zurück lässt.

Für die Betroffenen handelt es sich dabei nicht nur um einen schweren Eingriff in ihre Gesundheit, sondern auch in ihr persönliches Selbstbestimmungsrecht. Nicht selten bleiben physische, sexuelle oder psychische Schäden nach diesem Eingriff, wie chronische Schmerzen, Sterilität, Depressionen oder Traumatisierungen. Geburten und Sex sind äußerst schmerzhaft und gefährlich.

„Was uns allerdings nicht weiterbringt, sind rassistische Anfeindungen, die Aufklärung, präventive Beratung und Zusammenarbeit untergraben“, erklärt Artus weiter. „Wichtiger ist, Betroffenen und MultiplikatorInnen Informationen über Handlungsmöglichkeiten und Alternativen an die Hand zu geben und das Thema aus dem Tabufeld zu heben.“

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