Wassertreppe: Ab in die Kiste

Jetzt wird das Hafendenkmal an der Billwerder Bucht doch abgerissen: GAL und CDU beantragen heute gemeinsam im Kulturauschuss, die Brückenbögen abzubauen und „vorerst“ einzulagern, den Rest des Bauwerks platt zu machen. Viele Anleger, Hafenfreunde und die Rothenburgsorter Abgeordnete Carola Veit (SPD) hatten sich für den Erhalt eingesetzt.

Ein paar Monate Verzögerung haben die Anstrengungen erbracht, und ein paar Tausend Hamburgerinnen und Hamburger haben die Wassertreppe „auf den letzten Drücker“ noch gesehen – aber jetzt ist wohl Schluss. GAL und CDU haben gemeinsam entschieden, dass das Denkmal beseitigt werden soll.

Die Brücke sei wirtschaftlich gesehen nutzlos, der HPA daher der Erhalt nicht zuzumuten, lautet die Begründung. Denkmalwürdig und erhaltensfähig seien allein die Bögen – der Unterbau und das Drumherum könnten abgerissen werden. Eine eigenwillige Interpretation der Aussagen des Denkmalschutzamtes: Dort hatte man gerade das Industriedenkmal in seiner authentischen Umgebung als besonders wichtig eingeschätzt.

Wassertreppen wie die WT 51 waren einst ein wesentlicher Beitrag zur Arbeitssicherheit der Binnenschiffer. Sie lagen – teilweise im Zehnerpack – bei Wind und Wetter, Schnee und Eis an diesen Anlegestellen und konnten mit ihrer Hilfe einigermaßen sicher an Land und zurück. Als in späteren Jahrzehnten immer mehr Güter vom Wasser auf die Schiene oder – mehr noch – die Straße verlagert wurden und es immer weniger Binnenschiffe gab, verloren die Anleger an Bedeutung und wurden Stück für Stück abgebaut.

Jetzt also auch die letzte.

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