Hamburg: Kein Herz für Alleinerziehende

Hamburg beteiligt sich nicht an einer bundesweit ausgeschriebenen Projektförderung zur Aktivierung und Integration von Alleinerziehenden in den Arbeitsmarkt. Das hat der Senat auf eine Kleine Anfrage der SPD-Arbeitsmarktexpertin Elke Badde eingeräumt. Badde bezeichnete diese Entscheidung als „unverständlich“ und sprach von einer „verpassten Chance“.

„Es ist unverständlich, warum sich Hamburg über seine Arbeitsgemeinschaft „team arbeit hamburg“ nicht für eine Projektförderung beworben hat“, sagte Badde am Dienstag. Während Berlin mit sechs Projekten in die engere Wahl gekommen sei, habe Hamburg nicht mal ein einziges Projekt zur Förderung angeboten. Das bundesweit ausgeschriebene Programm, mit dem Bundes- und Europagelder in Höhe von 60 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden und mit denen mindestens 60 Projekte gefördert werden sollen, dient der Aktivierung, Integration und Stabilisierung von Alleinerziehenden auf lokaler und regionaler Ebene.

„Die Projektförderung ist gerade für Hamburg eine Chance. Denn hier sind über ein Viertel der Familienhaushalte Ein-Eltern-Haushalte. Und mehr als 40 Prozent aller Alleinerziehenden beziehen in Hamburg Arbeitslosengeld II“, betonte Badde. Vor diesem Hintergrund sei es unverständlich, warum sich der Senat nicht um Bundesmittel bemühe. „Wieder einmal verpasst Hamburg eine Chance, um Alleinerziehenden eine Perspektive zur Rückkehr in den Arbeitsmarkt zu bieten“, schloss die SPD-Arbeitsmarktexpertin.

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