Bei der Pflege liegt Hamburg ganz hinten

Die jetzt vom Statistischen Bundesamt herausgegebene Pflegestatistik 2007 bestätigt aus Sicht des SPD-Sozialexperten Dirk Kienscherf die Sorge der SPD vor einem Pflegenotstand. „Die jüngste Statistik zeigt für Hamburg massive Defizite im Bereich der Pflege-Ausbildung auf. Hamburg ist bei der Ausbildung im ambulanten Pflegebereich bundesweit Schlusslicht. Und bei der Ausbildung in Pflegeheimen belegt die Stadt nur den vorletzten Platz“, sagte Kienscherf.

Der Ländervergleich zeigt bei Betrachtung der ambulanten Pflegedienste, dass Hamburg mit 55 Schülern, Praktikanten und Azubis und einer Beschäftigungsquote dieser Gruppe von 0,6 Prozent – gemessen an allen Beschäftigten in ambulanten Bereich – die geringste Ausbildungsquote in Bundesvergleich hat. Spitzenwerte erzielen etwa die Länder Sachsen mit Anteil von 3,4 Prozent und Thüringen von 2,6 Prozent von allen Beschäftigen im ambulanten Pflegebereich.

Bei der Ausbildung in Pflegeheimen belegt Hamburg den Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge mit einer Ausbildungsquote von 3,3 Prozent und 355 Schülern, Praktikanten und Azubis nur den vorletzten Platz. Schlechter als in Hamburg ist nur noch die Lage Berlin mit 2,3 Prozent. Spitzenwerte erzielen hier Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz mit einem Anteil von jeweils 9,3 Prozent an allen Beschäftigen in diesem Bereich.

Kienscherf forderte den Senat auf, Maßnahmen gegen den Pflegenotstand zu ergreifen. Schon der Blick auf die demografische Entwicklung zeige, dass auf den Pflegebereich ein Mehr an Arbeit zukomme. Der Senat habe aus einer erkennbaren Entwicklung aber keine Konsequenzen gezogen. Bis 2010 würden Hamburg mindestens 450 voll ausgebildete Altenpflegefachkräfte fehlen. Der Senat müsse den so genannten „Rahmenplan der pflegerischen Versorgungsstruktur bis 2010“ sofort aktualisieren, um eine aussagefähige Arbeits- und Planungsgrundlage zu haben. Hamburg brauche einen „Pakt für die Altenpflegeausbildung“, für die kommenden drei Jahre. Den nötigen Umfang eines Ausbildungsprogramms in der ambulanten Altenpflege bezifferte Kienscherf auf jährlich mindestens 100 Ausbildungsplätze.

Hier der Link zum Stat. Bundesamt mit der neu erschienenen Pflegestatistik.

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