„Wir wollen lernen“ nimmt erste Hürde

Wir hatten und haben hier zwar nicht den Anspruch, „vollständig“ und „alles“ zu berichten, aber den Bürgerwillen halten wir ja doch meistens hoch, auch wenn er uns nicht passt. Also: Die Initiative „Wir wollen lernen“, die Veränderungen im Hamburger Schulsystem verhindern will, hat heute 21.000 gesammelte Unterschriften überreicht. Das sind doppelt so viele, wie in der ersten Stufe des Volksgesetzgebungsverfahrens erforderlich sind. „Eine Schule für Alle“, in der zweiten Stufe gescheiterte Initiative gegensätzlichen Inhalts, nimmt Stellung.

Das erklärt „Eine Schule für Alle“ zum Thema:

Bei der Bewertung der großen Zahl an Unterschriften muss man berücksichtigen, dass Herr Dr. Scheuerl alle Menschen dazu aufgerufen hat, zu unterschreiben, unabhängig davon, ob sie das Wahlalter schon erreicht oder überhaupt eine Wahlberechtigung haben.

„Das Ziel dieser Initiative ist in unseren Augen rückwärtsgewandt, strukturkonservativ und ausgrenzend. Herr Dr. Scheuerl weigert sich konsequent zur Kenntnis zu nehmen, dass wir eine Schulstruktur brauchen, die Schluss macht mit der Aufteilung von Schülerinnen und Schülern nach sozialer Herkunft“, so kommentiert Klaus Bullan diese Volksinitiative. Er ist Sprecher der Volksinitiative „Eine Schule für Alle“, die erreichen möchte, dass sich alle weiterführenden Schulen zu fördernden und integrativ arbeitenden Gemeinschaftsschulen weiterentwickeln und dabei alle Kinder in den Mittelpunkt eines guten und modernen Unterrichtes stellen.

Karen Medrow-Struß: „Unser Problem ist es nicht, die starken Kinder, die auch durch ihre Eltern eine große und verlässliche Unterstützung erhalten, zu guten Ergebnissen zu bringen, sondern denjenigen Kindern und Jugendlichen eine Perspektive zu bieten, die es aufgrund ihrer sozialen und/oder kulturellen Herkunft schwer haben, dieselben Startchancen in der Schule zu bekommen. Das zeigt ja auch die jüngste PISA E- Auswertung leider aufs Neue, dass gerade in Hamburg der Zusammenhang von Bildungserfolg und Herkunft nach wie vor sehr eng ist.

Bei diesem Problem helfen die Ziele der Scheuerl-Initiative keinen Schritt weiter, im Gegenteil, Herr Dr. Scheuerl und seine MitstreiterInnen möchten doch in Wahrheit ein closed-Shop-Schulsystem, nach dem Motto: `Wir wollen alleine lernen `.“

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