Uni: Über Präsidentinnen-Abschied wird verhandelt

Das war’s dann wohl: Nicht mehr über das „Ob“, sondern nur noch über das „Wie“ wird beraten. Dass Hamburgs umstrittene Universitätspräsidentin Monika Auweter-Kurtz gehen muss, scheint klar. Gestern hatten die Dekane mit 4 : 1 gegen sie gestimmt, die Mehrheit im Hochschulrat ist gegen sie, und in der Wissenschaftsbehörde spricht man inzwischen von „deutlichen Zeichen“ aus der Uni, die man zu berücksichtigen habe. Allerdings hat dei Präsidentin einen Vertrag bis 2012 – das könnte teuer werden.

Festzuhalten ist: Noch ist die Präsidentin im Amt – auch wenn heute schon diverse Fast-Nachrufe in den Zeitungen erschienen. Da es aber offenbar mittlerweile auch Wettrennen um die Frage gibt, wer denn zuerst nachtreten darf, bringen wir hier schon einmal die Erklärung der LINKEN:

LINKE begrüßt Neuanfang in der Universität – Chance für Offenheit und Demokratie nutzen!

Dora Heyenn, Fraktionsvorsitzende und hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, begrüßt den nach Medienberichten anstehenden Personalwechsel an der Spitze der Universität Hamburg und unterstreicht ihre Kritik an der Wissenschaftssenatorin: „Ich freue mich darüber, dass der Widerstand an der Universität endlich Wirkung zeigt. Eine Präsidentin die keinerlei nennenswerten Rückhalt hat, die Universität öffentlich schlecht macht und sich auf das milliardenschwere Umzugsprojekt festlegt statt sich um die Universität zu kümmern, ist untragbar. Damit ist der Weg frei für einen Neuanfang an der Universität“, erklärt Dora Heyenn.

Die Ereignisse der letzten Wochen haben gezeigt, dass alle – Professoren und Professorinnen, wissenschaftliche und nicht wissenschaftliche Mitarbeiter und die Studierenden – Verantwortung für ihre Universität übernehmen wollen. Sie fordern eine offene, demokratische Hochschule. Onlinediskussionen und unverbindliche Umfragen ersetzen keine Mitbestimmung in den Gremien. Hier bietet sich eine Chance, die der schwarz-grüne Senat hoffentlich auch wahrnimmt.

„Die Senatorin muss endlich sagen was sie mit der Universität vorhat und die Öffentlichkeit mit tendenziösen Gutachten, falschen Berechnungen und langweiligen Power-Point-Präsentationen verschonen. Senatorin Gundelach muss mit dieser Hinhaltetaktik aufhören und sich der Kritik aller HamburgerInnen stellen. Sollte Ihr dazu der Mut fehlen, sollte sie Frau Auweter-Kurtz folgen und die Verantwortung abgeben“, so die hochschulpolitische Sprecherin der LINKEN abschließend.

Und auch die SPD meint, dass eigentlich der Senat Schuld ist:

Senatorin Gundelach vor Scherbenhaufen
Uni-Präsidentin scheiterte auch an politischen Vorgaben von CDU-GAL

Der bevorstehende Rückzug von Universitäts-Präsidentin Monika Auweter-Kurtz beschädigt aus Sicht der SPD-Bürgerschaftsfraktion auch Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU). „Die Wissenschaftssenatorin ist für die Entwicklung an der Hochschule politisch verantwortlich. Und letztlich ist die Präsidentin nicht nur an ihren Kommunikationsdefiziten gescheitert, sondern auch an den politischen Vorgaben Gundelachs zur Umstrukturierung der Universität“, sagte die SPD-Fachsprecherin für Hochschulpolitik, Dorothee Stapelfeldt.

Gundelach stehe vor einem Scherbenhaufen. „Sie sollte aus der aktuellen Entwicklung die richtigen Konsequenzen ziehen: Der Entwurf des undemokratischen Wissenschaftsförderungsgesetzes, muss vom Tisch. Und die Gedankenspiele über eine Verlagerung der Universität in die HafenCity müssen beendet werden“, sagte Stapelfeldt. Insbesondere diese Überlegungen von Wissenschaftssenatorin und Uni-Präsidentin hätten „zu einer Lähmung und zu einer Verschärfung des Investitionsstaus an der Uni geführt“.

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