SPD will Perspektive für Langformschulen

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat am späten Montag einen Bürgerschaftsantrag verabschiedet, mit dem sie den 64 Hamburger „Langformschulen“ eine Perspektive geben will.

Der Fachsprecher für Schulpolitik der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Ties Rabe, begründet die Initiative der SPD: „Wir wollen die gute Arbeit dieser Schulen bewahren und die komplizierte Hamburger Schullandschaft nicht noch weiter zersplittern. Die bestehenden Langformschulen sollen die Möglichkeit bekommen, als einheitliche Schule ihre Arbeit fortzusetzen.“ In ihrem Antrag fordert die SPD-Bürgerschaftsfraktion eine entsprechende Änderung der Vorgaben für die regionalen Schulentwicklungskonferenzen. „Die Schulreform soll weniger gute Schulen verbessern und nicht gute Schulen zerschlagen.“

Rabe kritisierte in diesem Zusammenhang die Stellungnahmen von CDU und Schulbehörde, nach denen die Probleme der Langformschulen auf den Regionalen Schulentwicklungskonferenzen gelöst werden könnten. Rabe: „Diese Stellungnahmen täuschen die Beteiligten und verschleiern die Verantwortung der Schulbehörde. Diese hat klipp und klar vorgegeben, dass alle Primarschulen selbstständig werden sollen. Die Konferenzen müssen sich nach diesen Vorgaben richten. Die Schulbehörde ist am Zug. Sie muss endlich ihre unsinnige Vorgabe ändern.“

Hintergrund: In den 64 so genannten Langformschulen werden Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse oder sogar bis zur 13. Klasse durchgehend unterrichtet. Schulsenatorin Goetsch will die Langformschulen in zwei verschiedene einzelne Schulen zerteilen: in Primarschulen (Klasse 1-6) und in weiterführende Schulen. In Langformschulen sind sowohl Gesamtschulen als auch Haupt- und Realschulen mit einer entsprechenden Grundschule vereint. Darunter befinden sich viele vorbildliche und sogar preisgekrönte Schulen, beispielsweise die Max-Brauer-Gesamtschule oder die Albert-Schweitzer-Schule.

Rabe begründet die Initiative der SPD für die Langformschulen mit dem Hinweis auf gemeinsames Lernen und dem Ziel, die verschiedenen Schulformen in Hamburg zusammenzuführen: „An diesen Schulen findet Lernen häufig genau so statt, wie wir es uns für das gesamte Hamburger Schulsystem wünschen. Es ist unsinnig, nur um ein Prinzip einzuhalten, diese funktionierenden Schulen zu zerschlagen.“ Rabe hat in den letzten Wochen zahlreiche Schulen besucht. Sein Fazit: „Die Sorge in vielen Schulen ist sehr groß. Durch eine Trennung in zwei unterschiedliche Schulen werden sich die Schulen auseinander entwickeln. In Zukunft besteht die Gefahr, dass unterschiedliche Schulleiter, unterschiedliche Elternvertretungen und unterschiedliche Lehrekonferenzen die Trennung und Entfremdung der beiden Schulen vorantreiben können. Tatsächlich waren sich aber bisher alle Parteien darüber einig, dass Hamburgs Schullandschaft zusammengeführt und nicht weiter zersplittert werden soll.“

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