SPD fordert Stalker-Beratungsstelle

Seit März 2007 ist das Anti-Stalking-Gesetz in Kraft. Seitdem steht es ausdrücklich unter Strafe, wenn ein Mensch einen anderen hartnäckig verfolgt und belästigt. Die SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Altona fordert die Einrichtung einer Stalking-Beratungsstelle, die für Täter Therapieangebote vorhält und durchführt.

Antje Mohr, SPD-Fachsprecherin für Soziales begründet dies damit, dass neben dem Strafrecht solche Hilfsangebote als präventiver Opferschutz notwendig seien: „Oftmals ist nämlich nichts gewonnen, wenn die Stalker nicht in der Bekämpfung dieser Sucht professionell unterstützt werden – selbst wenn sie den Hilfebedarf selber erkennen“, so Mohr. „Wir brauchen Hilfen für Täter, um sie aus ihrer Sucht zu befreien. Es ist auch eine Form von Opferschutz, die Täter von ihrem Verhalten abzubringen.“ Die Beratungsstelle kann nach Willen der SPD in die vorhandenen Altonaer Unterstützungsangebote gut integriert werden und diese ergänzen.

Nach Auskunft des Landeskriminalamts werden in Hamburg jedes Jahr ca. 1000 Menschen Opfer durch Stalker. Oftmals werde diese Opfer über lange Zeit bedroht und terrorisiert. Häufig leiden die Opfer unter vegetativen Störungen, wie Angst, Schlafstörungen Magenschmerzen und hochgradigen Erschöpfungszuständen. Hilfe finden diese Opfer in Altona bei verschieden Beratungsstellen – für die Therapie der Täter gibt es hingegen noch keine Angebote in Hamburg.

Vorbild für die SPD-Forderung ist Berlin. Dort wurde im April 2008 im Bezirk Steglitz die deutschlandweit erste Beratungsstelle für Täter, das „Stop Stalking“ eröffnet. Allein im ersten Monat meldeten sich 40 Menschen. Beratung für die Täter gibt es sonst nirgends in Deutschland.

Die Bezirksversammlung Altona verwies den Antrag einstimmig zur weiteren Beratung in den Sozialausschuss, um die weiteren Details zu klären.

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