SPD fordert „Qualifizierungsinitiative Hamburg“

Anlässlich des Anstiegs der Arbeitslosigkeit in Hamburg auf 76.179 (+ 6.562 im Vergleich zum Vormonat) forderte die Arbeitsmarkt-Expertin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Elke Badde, den Senat auf, eine Qualifizierungsinitiative ins Leben zu rufen. „Die Konjunkturkrise schlägt jetzt auch auf den Arbeitsmarkt durch. Obwohl viele Unternehmen zunächst Überstunden abbauen, „Zwangsurlaub“ verordnen oder Kurzarbeit beantragen, ist die Zahl der Arbeitslosen mit 9,4% deutlich gestiegen.

„Die Kurzarbeitsinitiative der Bundesregierung trägt sozialdemokratische Handschrift und ist ein großer Schritt in die richtige Richtung – nur muss nun auch Hamburg handeln. Denn wenn jetzt nicht alle Akteure auf dem Arbeitsmarkt beherzt gemeinsam handeln und auf „Qualifizieren statt Entlassen“ setzen, wird der Anstieg in den nächsten Monaten dramatisch sein“, warnte Badde. Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat deshalb am Mittwoch einen Antrag: „Jetzt gemeinsam handeln – Qualifizierungsinitiative Hamburg“ in die Bürgerschaft eingebracht.

Unverständlich ist für Badde, dass seit November 2008 die Qualifizierung (-663) und die Beschäftigungsbegleitenden Leistungen (-222) zurückgefahren wurden. „Das ist grundverkehrt. Die Bundesagentur für Arbeit und die Stadt müssen wesentlich mehr in die Qualifizierung investieren. Zudem müssen sie aktiv auf Arbeitgeber, insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen, zugehen und sie dafür gewinnen, Qualifizierung in bestehenden Arbeitsverhältnissen verstärkt zu nutzen“, so Badde weiter.

Besonders dramatisch sei der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Älteren: Plus 1.469 bei den 50 – 65jährigen, bzw. 685 bei den 55 – 65jährigen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug die Zunahme bei Letzteren sogar 1.040 bzw. 13,4%. Auch bei den Jüngeren stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahresmonat – wenn auch nicht so dramatisch – an.

„Auf diese Altersgruppen muss ein besonderes Augenmerk gerichtet werden: Ältere verfügen über einen umfangreichen Kenntnis- und Erfahrungsschatz, Qualifizierung erhält diesen. Sie dürfen in der Krise nicht aufs Abstellgleis geschoben werden. Und wer nicht in die Qualifizierung von jungen Menschen investiert und ihnen den Eintritt ins Berufsleben verwehrt, verspielt Hamburgs Zukunft. Fachkräfte werden nach wie vor gebraucht und der Bedarf wird in den nächsten Jahren steigen.“, so Badde abschließend.

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