Skepsis gegenüber „Moderne Schule Hamburg“

Nach Ansicht der GAL-Bezirksfraktion HH-Nord darf eine Genehmigung für die Privatschule „Moderne Schule Hamburg“ nur erteilt werden, wenn die dafür rechtlich notwendigen Voraussetzungen erfüllt werden. Dies erklärte Michael Werner-Boelz, bildungspolitischer Sprecher der GAL-Fraktion in der letzten Sitzung der Bezirksversammlung Hamburg-Nord.

Im Stadtteil Groß Borstel plant eine Initiative die Gründung einer privaten Schule unter dem Namen „Moderne Schule Hamburg“. Die Moderne Schule Hamburg möchte als besonderes pädagogisches Markenzeichen bereits ab der 1. Klasse Chinesisch als zweite Fremdsprache unterrichten. Die Behörde für Schule und Berufsbildung hat die Genehmigung dieser Privatschule bisher versagt. Derzeit läuft eine gerichtliche Überprüfung dieser Entscheidung.

Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord hat nun auf Antrag von GAL und CDU beschlossen, dass sie die Aufnahme des Unterrichts in der Modernen Schule Hamburg nur unterstützt, wenn die dafür notwendigen rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu gehören insbesondere die Einhaltung des Sonderungsverbots sowie ein überzeugendes, innovatives pädagogisches Konzept.

Auch sieht die Bezirksversammlung durch die Genehmigung einer Privatschule eine Gefahr für den Primarschulstandort Groß Borstel. Da die Primarschule Groß Borstel nur durch eine Ausnahmeregelung als zweizügige Primarschule geführt wird, könnte ein Abwerben potentieller Kinder durch die Privatschule die Existenz der staatlichen Schule in Groß Borstel wegen zu geringer Anmeldezahlen gefährden.

Michael Werner-Boelz: „Die Garantie eines flächendeckenden Bildungsangebotes ist eine der wichtigsten staatlichen Aufgaben. Staatliche Bildungsangebote garantieren das Recht auf Bildung unabhängig von Herkunft und sozialer Lage. Eine Genehmigung der Modernen Schule Hamburg darf nur erteilt werden, wenn der Primarschulstandort Groß Borstel nicht gefährdet wird.“

4 Gedanken zu „Skepsis gegenüber „Moderne Schule Hamburg““

  1. Die Bezirksversammlung Nord hat keinerlei Skepsis gegenüber der Modernen Schule Hamburg. Hier handelt es sich offensichtlich um eine Fehlinterpretation. Die rechtlichen Voraussetzungen sind schon lange erfüllt. Das wiederum maßt sich die Versammlung nicht an rechtlich geprüft zu haben. Da weder die Schulen in Groß Borstel leiden werden noch gegen das Sonderungsverbot verstoßen wird, hat die Bezirksversammlung hiermit Ihre Sympathie gegenüber der Modernen Schule Hamburg zum Ausdruck gebracht. Falls die Anforderungen eingehalten werden, soll diese endlich genehmigt werden.

  2. Vielleicht sollte sich der Staat mal überlegen, weshalb er solche Angst vor Konkurrenz hat – denn wenn er wirklich gute Schulen mit einem durchdachten Konzept anbieten würde, dann hätten sie keine Angst vor dem „Abwerben“ durch Privatschulen.

    Durch das Sonderungsverbot, das von der MSH eingehalten wird, bietet auch die MSH „das Recht auf Bildung unabhängig von Herkunft und sozialer Lage“.

    Ich verstehe die Kritik nicht.

  3. In der Tat ist Skepsis hier völlig unangebracht und unsachdienlich. Tatsächlich wollte die Bezirksversammlung genau das Gegenteil ausdrücken und hat das auch getan. Der Grüne selbsternannte bildungspolitischer Sprecher der GAL-Fraktion dieser Bezirksversammlung hat keine Ahnung was er sagt, sondern ist zudem völlig falsch informiert. Außerdem muss man tatsächlich die Frage erlauben, warum der Staat sich angeblich so fürchtet. Frau Goetsch betont immer wieder, dass Privatschulen eine Bereicherung sind. Dann muss Sie endlich Taten folgen lassen. Was die Behörde mit der Modernen-Schule Hamburg macht ist ein Skandal, nichts anderes.

    Ich habe mir die MSH genau angesehen. Ein hervorragendes Projekt, dass bundesweit eine Vorzeige Schule für Hamburg sein würde. Es gibt nur Gründe die Schule zu genehmigen, keine diese abzulehnen.

  4. Heute ist die MSH längst genehmigt, meine Tochter hat sich quasi spielerisch ein Grundgerüst der englischen und chinesischen Sprache erlernt. In Mathematik sind die Kinder, laut Kermit – Test, den anderen Grundschulen weit voraus. Als ich so alt war, wie meine Tochter, war ich nicht annährend so weit. In Chinesisch hat meine 10 jährige Tochter mich längst abgehängt.

    Die Skepsis hat sich als unbegründet erwiesen, es läuft zwar an der Schule nicht alles rund, aber es gibt keine Unterrichtsausfälle. Die Kinder lernen definitiv mehr als an anderen Schulen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.