Senat: Kein Geld für Langenhorner Markt

Im Oktober hat die Bezirksversammlung Hamburg-Nord einstimmig und in seltener Einmütigkeit beschlossen, den Senat zu bitten, den Langenhorner Markt bei der Vergabe der für das Sonderinvestitionsprogramm Hamburger Plätze des Senats (SIP) des Senats noch zur Verfügung stehenden Finanzvolumens von 3 Millionen Euro, über deren Verwendung laut Senatserklärung vom Juli 2008 noch nicht entschieden wurde, mit vorrangiger Priorität zu behandeln. Jetzt kam die Absage.

Alle Parteien der Bezirksversammlung waren sich einig, dass das für Langenhorn und seine angrenzenden Stadtteile lebenswichtige Einkaufs-, Verkehrs- und Kommunikationszentrum Langenhorn-Markt derzeit in der akuten Gefahr steht, weiteren schweren Schaden zu nehmen, wenn das Zentrum nach Jahren des politischen Nichthandelns des Senats nicht kurzzeitig grundlegend saniert und an moderne Erfordernisse angepasst wird.

Nun hat die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt zu diesem von allen Parteien der Bezirksversammlung getragenen Beschluss wie folgt Stellung genommen:

„Im Rahmen des Programms „Hamburger Plätze“ sollte jeder Bezirk mit mindestens einem Projekt berücksichtigt werden. Dementsprechend wurde zunächst der jeweils erstgenannte Vorschlag der Bezirksämter in das Programm aufgenommen.

Der Bezirk Wandsbek war bis zur 3.Tranche noch nicht vertreten. Die vom Bezirksamt als einziger Vorschlag eingebrachte Neugestaltung des Bramfelder Marktplatzes wurde in die 4. Tranche aufgenommen.

Über die restlichen Mittel dieser Tranche ist inzwischen entschieden worden.

Eine Berücksichtigung des Langenhorner Marktes im nunmehr abgeschlossenen Programm „Hamburger Plätze“ ist somit leider nicht mehr möglich.“

Der Langenhorner SPD-Bezirksabgeordnete Gulfam Malik, der den Antrag der SPD-Fraktion an die Bezirksversammlung initiert hatte, erklärt hierzu: „Diese lapidare Aussage der für die Entwicklung aller Stadtteile in Hamburg zuständigen Behörde ist eine Missachtung des Wunsches aller Parteien im Bezirk Hamburg-Nord, endlich etwas für den Norden Hamburgs zu tun. Die Mitteilung der Behörde und damit des Gesamtsenats ist auch ein falsches Signal an alle Bürgerinnen und Bürger in Langenhorn und in den angrenzenden Stadtteilen, die sich seit Jahren für den Erhalt und die qualitative Verbesserung ihres Zentrums einsetzen und engagieren.“

Malik befürchtet, dass nach dieser Mitteilung auch der von der Bezirksverwaltung eingerichtete „Workshop zu Neugestaltung des Langenhorner Marktes“ zur Farce werden könnte, weil es offenbar an den notwendigen finanziellen Mitteln zur Neugestaltung und Umsetzung fehlen wird.

„Nicht zuletzt wird deutlich, dass auch der neue Senat die bisherige Politik der Missachtung der Interessen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger in Hamburgs Norden offensichtlich fortsetzen will.

Es ist für die Bürgerinnen und Bürger in Hamburgs Norden nicht mehr länger hinnehmbar, dass der Senat Gelder in wenig sinnvolle Projekte pumpt, während im Norden Hamburgs bewährte und für die dortigen Stadtteile lebensnotwendige soziale Einrichtungen und Zentren mit sozialökonomischer Bedeutung nicht gepflegt bzw. weiter entwickelt werden.

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