Schulverhandlungen wieder vertagt

Scheuerls Initiative will nur 50 Primarschulen und dann eine ausführliche Erfolgskontrolle, bevor weitere Primarschulen eingeführt werden können, die schwarzgrüne Koalition will bis 2013 alle Grundschulen in sechsjährige Primarschulen umwandeln: An diesem grundsätzlichen Dissenz hat auch die heutige Verhandlungsrunde nichts geändert. Dennoch soll Freitag ein weiterer Versuch gemacht werden – die Hängepartie geht weiter.

Die erneute Vertagung dürfte wieder einen kleinen Punktgewinn für die Scheuerls geben: Weil in den Starterschulen die Eltern der Viertklässler in dieser Woche entscheiden müssen, ob ihre Kinder an der Primarschule bleiben oder auf eine weiterführende Schule wechseln, wird die unsichere Lage vermutlich viele bewegen, ihr Kind doch lieber auf einem Gymnasium oder einer Stadtteilschule anzumelden. Damit könnte der einen oder anderen Starterschule der Start zum Fehlstart gereichen.

Die Handelskammer hatte im Vorfeld der heutigen Diskussionsrunde ebenfalls vorgeschlagen, die Einführung der Primarschule erheblich zu strecken und von einer Erfolgskontrolle abhängig zu machen. Ihr antwortete inzwischen „Chancen für Alle“: Der Vorschlag der Handelskammer sei nicht praktikabel.

„Wir freuen uns, dass weiter verhandelt wird – allerdings ist nicht jeder Kompromissvorschlag ein vernünftiger Weg für unsere Kinder und Schulen. Hamburgs Schulen, Eltern, Lehrkräfte und Kinder brauchen Planungssicherheit im weiteren Prozess, um sich beständig verbessern zu können. Genau dies leistet der Vorschlag der Handelskammer nicht: Eine seriöse Output-Untersuchung ist nach zwei Jahren überhaupt nicht möglich. Es wird keine Schule geben, die sich auf den Weg macht, wenn permanent das Damokles-Schwert einer nicht durchführbaren Output-Untersuchung über ihr hängt. Deswegen ist dieser Vorschlag überhaupt nicht praktikabel“, erklärt Dr. Wolfgang Dittmar für den Vereins „Chancen für alle – Hamburger Allianz für Bildung“.

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