Krischok kritisiert Stadtbahn-Planung

Das Projekt „Stadtbahn“ ist ein Prozess über mehrere Legislaturperioden. Eine Weiterführung der Strecke von Altona in den Hamburger Westen soll erst später untersucht werden, weil man dann die genaue Stadt- und Verkehrssituation kennen würde. Die offiziell verbreiteten Streckenvorschläge sind für den Senat „unverbindliche Planungskorridore“ – und daher werden Einzelfragen nicht beantwortet. Auf diese Kurzformel lässt sich für die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Anne Krischok die Senatsantworten zu den Planungen und vorhandenen Studien zusammenfassen.

Anne Krischok interessiert sich beispielsweise für die Ergebnisse einer Studie der Hamburger Hochbahn AG zum Thema „Nachfragewirkung der Hamburger Stadtbahn“. Die Ergebnisse liegen vor – werden jedoch der Öffentlichkeit nicht veröffentlicht. Der Senat beantwortet Anfragen unter Berufung auf „Betriebs- oder Geschäftsdaten privater Unternehmen“ nicht. „Ich bin enttäuscht, dass Schwarz-Grün nach den versprochenen 50-Kilometer-Schienennetz der Stadtbahn nicht sagen will, wo diese entlangführen wird und sogar vorhandene Untersuchungen unter Verschluss hält“, so die Abgeordnete.

Nach Auskunft des Senats haben in Bezug auf die Stadtbahn für den Hamburger Westen noch keine Untersuchungen stattgefunden. Eine mögliche Weiterführung nach Westen soll erst dann erfolgen, wenn von der Linie Bramfeld-Altona eine Abzweigung in bevorsteht, da nur dann „stadtgeographische und verkehrliche Situation abgestellt werden (kann)“ führt der Senat aus. Daher sind bislang mit dem Land Schleswig-Holstein, dem Landkreis Pinneberg, der Stadt Schenefeld oder einem entsprechenden Verkehrsträger bis zum heutigen Zeitpunkt noch keine Gespräche geführt worden. Erst im Juni wird in der „Facharbeitsgruppe Verkehr“ der Metropolregion Hamburg dieses Projekt zum ersten Mal vorgestellt und erörtert.

Ob die Streckenführung – wie bislang veröffentlicht – zum Osdorfer Born geht oder ob frühere Varianten über die Luruper Hauptstraße nach Schenefeld realisiert werden, bleibt offen: Es handele sich beim derzeitigen Planungsstand um eine Korridorbetrachtung. Über die genaue Trassenlage könne erst im Rahmen vertiefter Planungen entschieden werden. „Und dass wird erst in 15 bis 20 Jahren der Fall sein“, befürchtet Anne Krischok.

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