Ganztägige Betreuung an Schulen gesichert

Das war eine schwere Geburt: Schul- und Sozialbehörde haben sich mit den Verbänden und Trägern über die ganztägige Bildung und Betreuung an Hamburgs Schulen (GBS) geeinigt.

Am gestrigen Mittwochabend haben sich die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) und die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) mit den Wohlfahrtsverbänden und Hortträgern über den Landesrahmenvertrag zur geplanten Ganztägigen Bildung und Betreuung an Schulen (GBS) geeinigt. Über die konkreten Details vereinbarten alle Parteien Vertraulichkeit, da die Verbände ihre Gremien informieren müssen.

Schulsenator Ties Rabe (SPD) begrüßte die Einigung: „Beide Seiten haben sich aufeinander zubewegt und ein gutes Ergebnis erzielt. Ich freue mich, dass es jetzt eine klare Grundlage für die Zusammenarbeit von Schulen und Horten gibt. Damit ist der Weg für rund 10.000 zusätzliche Ganztagsplätze in Hamburg geebnet. Mit der Verbindung von Schule und Hort schaffen wir eine neue Qualität im Ganztagsangebot. Schule und Hort können gegenseitig viel voneinander lernen und werden einander bereichern. Gemeinsam mit der offenen Jugendhilfe sorgen sie für ein Ganztagsangebot, in dem sich gute Bildung, liebevolle Pädagogik und das soziale Miteinander im Mittelpunkt hervorragend zusammenfügen.“

Auch Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) freut sich über die erfolgreichen Verhandlungen. „Hamburg betritt mit dieser wegweisenden Reform bundesweit Neuland. Die Einigung mit den Verbänden und den Hortträgern ist ein wichtiger Schritt, um allen Hamburger Kindern gleiche Startchancen zu ermöglichen. Der Bildungserfolg eines Kindes darf nicht mehr von der sozialen Lage seines Elternhauses abhängen.“

Die neue Ganztagsschule beginnt mit der Vorschule, steht allen Kindern offen und ist für alle Schulkinder ab der ersten Klasse von 8 Uhr bis 16 Uhr kostenlos. Für die Nachmittagsbetreuung der Vorschule wird ein wettbewerbsneutrales Gebührensystem analog zur Kita entwickelt. Die Teilnahme ist freiwillig – Eltern müssen ihr Kind nur anmelden. Auch in den Ferien werden die Ganztagsschulen von 6 Uhr bzw. 7 Uhr bis 8 Uhr und von 16 Uhr bis 18 Uhr geöffnet sein.

Durch die zahlreichen vereinbarten Qualitätsverbesserungen konnte der Betreuungsschlüssel sogar auf bis zu 15 Kinder unter die formale Gruppengröße gesenkt werden. Konkret hängt dies davon ab, wie die unterschiedlichen zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt werden. Das gilt für Vorschulklassenkinder und Kinder der Klassen 1 bis 4.

Zusätzliche Kooperationszeiten werden den regelmäßigen Austausch zwischen Lehrern und Erziehern sichern. Für besseres Mobiliar werden jährlich etwa 2,5 Millionen. Euro und für den Kantinenausbau etwa 100 Millionen Euro eingesetzt. Für die behinderten Kinder ist das Entgelt für die Zeit von 13 bis 16 Uhr von 1.500 Euro auf 2.000 Euro angehoben worden.

Hintergrundinformationen
Zum Schuljahresbeginn 2011/2012 sind bereits 21 Schulen in die Modellphase eingestiegen. Zählt man die sieben Pilotschulen hinzu, die seit dem vergangenen Schuljahr GBS anbieten, nehmen in Hamburg über 3.000 Grundschulkinder an der ganztägigen Bildung und Betreuung teil. Schul- und Sozialbehörde rechnen mit 40.000 Kindern, die künftig am Nachmittag in den Grundschulen betreut werden.

Informationen zu Ganztagsschulen und GBS finden Sie im Internet unter: http://www.hamburg.de/ganztag

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