Bürgerschaft: Männer entmachten

Die Fraktion DIE LINKE hat das Thema Gleichstellung gleich mehrfach auf die Tagesordnung der kommenden Bürgerschaftssitzung gesetzt und fordert verbindliche Gesetze für die Gleichstellung der Frauen: Mittwoch im Rahmen der Aktuellen Stunde; am Donnerstag werden zwei Anträge zur Gleichstellung behandelt. Ihre diesbezügliche Pressemitteilung überschreibt die Fraktion selbst mit „Männer entmachten!“

„Männer entmachten“

Auch 99 Jahre nach der Einführung des Internationalen Frauentages am 8. März ist die Gleichstellung noch nicht verwirklicht. Wenn das in gleichen Tempo weitergeht, werden noch mehrere Generationen von Mädchen und Frauen damit leben müssen, weniger zu verdienen als Männer und einem erheblich größeren Armuts- und Gewaltrisiko ausgesetzt zu sein: Frauen arbeiten überproportional häufig auf Niedriglohnbasis, sind als Alleinerziehende konkreter Armut ausgesetzt, erleben häusliche Gewalt als größtes Gesundheitsrisiko und Lebensbedrohung. Ihre Lebensqualität ist auch im Alter erbärmlich: Die Pflegepolitik macht nur Tippelschritte, damit Ältere ihre letzte Lebensphase menschenwürdig erleben. Das Patriarchat mit seiner Männerwirtschaft sind unbelehrbar: Auch in Forschung, Politik, Lehre, Wissenschaft, in Vorständen und Aufsichtsräten sind Frauen unterrepräsentiert. Die Folgen der Frauendiskriminierung kosten die Gesellschaft Milliarden.

Die Fraktion DIE LINKE fordert verbindliche Gleichstellungsgesetze. Kersten Artus, frauenpolitische Sprecherin, erklärt dazu: „Die Gleichberechtigung verwirklicht sich über die Ökonomie. Wer finanziell unabhängig ist, kann Unterdrückungsmechanismen durchbrechen und ist nicht auf Almosen und sie beherrschende Partner angewiesen. Deswegen muss der Staat durch seine gesetzgeberische Kompetenz die Herrenzirkel in der Wirtschaft und Politik endlich durchbrechen und Männer entmachten. Die Erfahrung hat gezeigt: Dies geht nicht mit Appellen und Sollvorschriften.“

Die Linksfraktion hat deshalb zur kommenden Bürgerschaftssitzung zwei Anträge zur Gleichstellung eingebracht: Ein Gleichstellungsgesetz soll die Betriebe verpflichten, Frauen verbindlich zu befördern – zum Beispiel durch Mentoringprogramme. Bei einer Auftragsvergabe durch den Staat müssen Gleichstellungskriterien eine wesentliche Rolle spielen. Der Familiensituation von Frauen – und auch Männern – soll durch flexible Arbeitszeiten und ausreichende Kinderbetreuung Rechnung getragen werden. Für den Öffentlichen Dienst fordern die LINKEN die Absicherung und Stärkung der Position der Frauenbeauftragten und eine komplette Überarbeitung des Landesgleichstellungsgesetzes – bis die 50 Prozent-Quote in allen Bereichen Realität ist.

„Deswegen hält DIE LINKE auch an der Forderung fest, den 8. März in Hamburg zu einem Feiertag zu erklären. Es ist nicht nur von symbolischer Bedeutung, den 8. März zu feiern. Der 8. März ist wie der 1. Mai ein Kampftag für Menschenrechte und Demokratie. Und da Hamburg nur neun Feiertage hat, von denen auch nur drei nicht-religiös sind, stände es der Freien und Hansestadt gut zu Gesicht, Weltoffenheit und Modernität zu zeigen. Das gilt auch für die Einführung eines „Gender Budgetings“: Die Ausgestaltung des Haushaltes an geschlechtlichen Kriterien ist ein wesentlicher Schlüssel für eine gerechte Verteilung der Finanzen“, so Kersten Artus abschließend.

11 Gedanken zu „Bürgerschaft: Männer entmachten“

  1. Und ihr merkt nicht das es irgendwie sexistisch ist was hier geschrieben steht?

    Es wird Zeit das solch ein Sexismus gegen Männer angezeigt wird. Es sind Männer die alles am Laufen halten, alle Maschinen, Gebäude, Kraftwerke, oder andere Unternehmen. Viele opfern viel Zeit ihres Lebens für ihre Familie.

    Und was das „gender Budgeting“ angeht, sollte man mal vergleichen wieviel Steuergelder Frauen einzahlen, und wie viele Männer. Dann wie viele Frauen die Steuergelder ausgeben, wie viele Männer. In der Schweiz wollte man das mal ausrechnen lassen, und das wurde ausgerechnet. Die Männer erarbeiten hunderte von Millionen die dann von den Frauen ausgegeben werden.

    Sexismus ist ein Verbrechen!

    /ajk

  2. Mein Maskulismus ist Widerstand gegen den Sexismus den Feministinnen uns Männern und Jungs antun. Seit Jahrzehnten.

    Was meinen Sie was ich mir von Lehrerinnen in der Schule anhören musste. Als 15 Jähriger!

    /ajk

  3. @Schmidt-Mühlendorf:

    Nein: Maskulismus ist dringend notwendig.

    Maskulismus ist nicht das Äquivalent zu Feminismus – im Gegenteil.

    Maskulisten kämpfen nicht gegen Frauen, sondern FÜR Männer und Frauen, FÜR wirkliche Geschlechterdemokratie!

    http://www.mannifest.eu
    http://www.manndat.de

    Und: klar kriegen Feministinnen nun (zu Recht) ein ungutes Gefühl.

    Männer = böse, Frauen = gut? Da gehört schon bald der Vergangenheit an.

    Männer – weitermachen, der Männerkongress 2010 hats gezeigt!

  4. Frauen müssen endlich ihren Teil zur Finanzierung und Weiterenwticklung der Gesellschaft beitragen! Noch immer drücken sie sich davor die schmutzigen und gefährlichen Männerjobs zu machen, noch immer drücken sie sich davor selber Unternehmen zu gründen und aktiv Arbeitsplätze zu schaffen, stattdessen wollen sie nur Führungspositionen in von MÄNNERN aufgebauten und gegründeten Unternehmen (während Männer die endlich die selben Rechte wollen wie Frauen alles alleine zu machen haben denn Geschlechterpolitik ist ja Erfindung der Frauen, tolle Doppelmoral) noch immer verschieben sie den Großteil der finanziellen Verantwortung in der Partnerschaft auf die Männer, noch immer zahlen sie weniger Steuern als die Männer, noch immer entnehmen sie dem staatlichen Sozialsystem jährlich 200 Mrd Euro mehr als die Männer, noch immer geht nahezu jeglicher technischer Fortschritt von Männern aus. Damit MUSS endlich schluss sein.

  5. @Schmidt-Mühlendorf:

    Maskulismus ist lediglich ein anderer Begriff für Anti-Feminismus und damit für Anti-Sexismus.

    Irgendwie hat man das Kind ja taufen müssen. :)

  6. Vor einigen Jahren glaubte ich noch, die wiedervereinte Bundesrepublik bedürfe einer Linken, auch links von der behaupteten Volkspartei SPD. Und zwar als Gengewicht und Regulativ zur Macht des Geldes, des Kapitals, als soziale Kraft.

    Ich habe mich geirrt. Die Linke – und hier beziehe ich Grüne und Sozialdemokraten ausdrücklich mit ein – erweist sich als lernresistent. Es ist kaum 20 Jahre her, dass das linke sozialistische „Weltsystem“ zusammenbrach. Mich interessieren dabei nicht einmal Wohlstandsaspekte, wohl aber der Untergang einer im Ansatz humanen Idee. Zur Durchsetzung dieser Idee fühlten sich nicht wenige Linke – und zwar in OST und WEST- berufen gegen einfachste Grundsätze der Humanität, der Ehrlichkeit und der „sozialistischen“ Demokratie zu verstoßen.

    Schlimm genug. Gelernt haben sie nichts, die Grünen, die Rosaroten und Blutroten. Diesmal heißt der Feind nicht „Bürger“ diesmal geht es gegen den Mann. Und ohne mit der Wimper zu zucken, ohne die Realität beachtend, die jenseits feministisch inspirierter Studien, eine eigene Sprache spricht, ändern Linke ihre Taktik nicht: Der angeblch gute Zweck heiligt die Mittel.

    Es ist ja nicht so, dass es ihnen reichte, Männer zu entmachten, nein , parallel dazu betreiben sie Ermächtigung DER FRAU, was immer das auch sei. So entstehen in den Betreiben und in den Familien ernaeut Machtgefälle, die zum Missbrauch einladen, diesmalmit anderem Vorzeichen.

    So wie sie mit getürkten Statistiken das Volk betrogen, betrügen sie es abermals mit suggestiven, teils methodisch falschen Studien.

    So wie einst im Roten Oktober reden sie abermals Gleichberechtigung und meinen Gleichmacherei über die4 die Kaste der Funktionäre wacht.

    Und so muss es niemanden wundern, wenn die LINKE keinerlei Problembewusstsein mit der Gewalt von Frauen gegen Männer zeigt, wenn es sie einen Kehricht interessiert, wenn auch junge unbegabte Frauen in den Betrieben karrieremäßig an erfahren, schwer schuftenden Männern vorbei ziehen und als ihre Leiterinnen sich mit deren Federn schmücken. Ein besondere Art der Enteignung, die des Ansehens und der Arbeitsleistungen, steht auf linken Programmen.

    „Wer finanziell unabhängig ist, kann Unterdrückungsmechanismen durchbrechen“ tönt es aus den neuen Schmieden linker Ideologen, aber sie zementieren finazielle Ausbeutung von Männern. Selbst gut verdienende Facharbeiter, die zwei Kinder zeugten, müssen auf Jahrzehnte an der Armutsgrenze vegetieren, so die ermächtigte Frau es vorzieht eigene Wege zu gehen.Sie sind gut beraten, sich ihrer Abhängigkeit von Frauen bewusst zu werden. Zumal für den Fall, dass sie ihre Kinder lieben. Diese Art Abhängigkeit interessiert die Linke einen Scheißdreck. Im Gengenteil- sie schwelgt in Apologien solcher Zustände, so wie so auch für die Macht der Frauen streitet Kuckuckskinder in die Welt setzen zu dürfen, die sie von frei gewählten Männern unterhalten lassen, so wie sich selbst. Dass es gerade auch Arbeiter sind , die zu Zahleseln degradiert sind – kümmert die Linke nicht. Einem nicht geringen Prozentsatz der Arbeiterschaft, der Angestellten und kleinen Beamten nutzen Lohnerhöhungen- für die sich Linke lauthals stark machen – nichts; sie werden sofort über Düsseldorfer Tabellen und Betreuungsunterhalt um verteilt. Von Mann zu Frau, also von Unten nach Oben. Von den zahlreichen Justizskandalen zu ungunsten von Männern spreche ich hier gar nicht mal.

    Menschliche Tragödien,Existenzzerstörungen, Selbstmorde aus Verzweiflung, die dem rot – feministischen Menschenbild entspringen – interessieren diese heute so wenig, wie seinerzeit Opfer in Sibiriern oder Bautzen.

    Statt stalinistischer Parteibarone, die nach Gutdünken herrschten, treten nun die feministischen Baronessen samt ihrer männlichen Stiefellecker an um willkürlich zu herrschen. Männer entmachten? Klar – sie müssen wehrlos gehalten werden.

    Ich hatte mir anderes erhofft.
    Heute ist mir die Unmenschlichkeit des Kapitals erträglicher, als die Unmenschlichkeit der LINKEN. Die einen praktizieren Unmenschlichkeit des Profits wegen, die anderen aber aus Prinzip und in Namen des Gutmenschlichen.

    Jeder hat die Wahl, ich habe meine getroffen.
    Und kämpfe um Jede Stimme, die Links nicht bekommt. Ein paar Stimmen könnten womöglich die Zunge an der Waage geben…

  7. Alle Unternehmen und Institutionen der Neuzeit belegen es doch, selbst DIE LINKE: Männer wie Marx, Engels, Liebknecht, Gysi, bauen mühsam auf, kämpfen, gewinnen, verlieren – und wenn dann am Ende des Tages die Erfindung, das Produkt, die Firma oder auch die politische Partei „steht“ – dann kommen Feministinnen und jammern sich in die Büro- und Führungspositionen. DIE LINKE käme viel glaubwürdiger daher wenn sie sich um die Ärmsten der Armen kümmerte, das sind die Obdachlosen und die Menschen, denen man ihre Kinder gestohlen hat.

    Aber huch, das sind ja hauptsächlich Männer? Nein, dann doch lieber eine Steuergeld-bezahlte Kampagne um das Luxusproblemchen Frauen in Führungspositionen, nicht wahr?

    Ihre totalitaristische, wie man an der spezifischen Berufswahl doch sehen kann vom Volk gar nicht gewollte „Gleichstellung“ ist nicht erreicht, wenn genau so viele Frauen wie Männer in den wenigen Topjobs sind, sondern wenn der Männeranteil an tödlichen Berufsunfällen, an den Obdachlosen und an den sorgeberechtigten Elternteilen 50% beträgt. Das gehörte zur Ehrlichkeit dazu.

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