Wahl: Sind die KandidatInnen zu alt?

Anlässlich der Veröffentlichung der Landeswahllisten kritisiert die GJHH die angebliche Abwesenheit junger Kandidaten auf den Landeslisten von CDU und SPD. Sieht man sich dort die ersten 30 Plätze an, so sind in beiden Volksparteien keine Kandidaten unter 30 Jahren vertreten! Nicht geprüft hat die GJHH die DirektkandidatInnen in den 17 Wahlkreisen.

Nach Ansicht von Linda Heitmann, Landesvorsitzende der GJHH, kommt darin ein fragwürdiges Politikverständnis der großen Volksparteien zum Ausdruck. „Ein Parlament soll alle Teile der Bevölkerung repräsentieren und vertreten. Die großen Volksparteien bemühen sich jedoch scheinbar nicht darum, dies auch in der Zusammensetzung ihrer Fraktionen zum Ausdruck zu bringen. Verkrustete Parteistrukturen und ein Festhalten an der Macht durch alteingesessene Funktionäre führt dazu, dass jungen Talenten bei CDU und SPD in Hamburg scheinbar kaum Chancen gegeben werden“, so Heitmann.

So ist unter den ersten 30 Listenplätzen der jüngste Kandidat bei der CDU 1977 geboren, bei der SPD gar 1973. Obwohl die GAL ihre Liste nur bis zu Platz 26 besetzte, finden sich hier ganze 6 Kandidatinnen und Kandidaten unter 30 Jahren. Dabei bestehen für die 3 GJHH-KandidatInnen Manuel Sarrazin (Platz 10), Anjes Tjarks (Platz 12) und Linda Heitmann (Platz 13) realistische Chancen, in die nächste Bürgerschaft einzuziehen.

„Wir rufen alle jungen Menschen dazu auf, bei der Bürgerschaftswahl ihre Stimme abzugeben“, betonen die GJHH-Landesvorsitzenden Linda Heitmann und Daniel Völkoi. „Bei derart veralteten Listen der beiden Volksparteien ist es allerdings zu befürchten, dass die Interessen der jungen Wähler nach der Wahl unter den Tisch fallen!“

2 Gedanken zu „Wahl: Sind die KandidatInnen zu alt?“

  1. So kann nur argumentieren, wer aus einer Partei kommt, die wohl eher selten bis nie einen Wahlkreis-Kandidaten ins Parlament bekommt. Da geht’s dann um die Liste. Aber wenn ich mir die ausgestellten Wahlkreis-Köpfe der SPD ins Gedächtnis rufe, sind da doch sehr viele junge Kandidaten, oder?

    Übrigens wird die Bevölkerung immer älter, der Anteil der Jungen nimmt ab. Ich glaube, die Generation 60plus oder gar noch etwas älter ist noch viel schlechter vertreten als die Jugend. Vielleicht hat das ja auch schon mal jemand gezählt?

  2. Es gibt immer mehr Hindernisse für junge Leute und auch für Berufstätige in der freien Wirtschaft sich politisch zu engagieren. Schichtarbeit, verlängerte Öffnungszeiten im Einzelhandel, Servicebereitschaft in Dienstleistungsunternehmen usw. versperren vielen – nicht nur jungen Bürgern – den Weg in die Kommunalpolitik und anderen ehrenamtlichen Funktionen.
    Leider ist in der Hamburger Verfassung nicht hinterlegt, dass ehrenamtlich tätige Politiker für ihre Termine freizustellen sind, ähnlich wie bei Schöffen. In NRW gibt es diese gesetzliche Regelung. Vielleicht sollte da einmal nachgebessert werden …

    Uwe Milhan (SPD)
    Kandidat für die Bezirksversammlung Harburg

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