Vorschulpflicht: Warnungen ernst nehmen!

Als „beunruhigend“ hat die SPD-Fachsprecherin für Kinder- und Familienpolitik, Carola Veit, die Pläne von CDU und GAL bezeichnet, im nächsten Jahr die verpflichtende Vormittags-Vorschule in Hamburg einzuführen.

„Die angehenden Koalitionsparteien sollten die jetzt laut gewordene Kritik an ihren Planspielen ernst nehmen“, sagte Veit. Sie zeigte sich besorgt über die bekannt gewordenen Planspiele. Die Kritik von Wohlfahrtsverbänden, der Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten oder des Landes-Eltern-Ausschusses Kindertagesbetreuung sei nachvollziehbar.

Hamburgs Eltern hätten bisher ein Wahlrecht zwischen Kita und Vorschule, aus dem sie jeweils das individuell bessere Angebot für ihr Kind wählen könnten, betonte Veit. Etwa zwei Drittel entscheide sich für die Kita – zum Beispiel wegen des ganzheitlicheren Bildungsansatzes – aber auch, weil dort eine bis zu zwölfstündige Betreuung gewährleistet werden kann. „Frau Goetsch müsste wissen, dass der Wechsel des Betreuungsortes und der Bezugspersonen – vormittags Vorschule, nachmittags und in den Ferien die sogenannte „Anschlussbetreuung“ in der Kita – für die Kinder nachteilig ist und die Eltern vor Probleme stellt: den Ortswechsel müssen diese nämlich irgendwie selbst organisieren“, sagte Veit. Auch den Kitas mit ihrem Bildungsanspruch werde diese Lückenbüßer-Funktion nicht gerecht“, so Kita-Expertin Veit.

Im Wahlkampf hätten sich alle Parteien dafür ausgesprochen, den Übergang vom Kindergarten in die Schule zu erleichtern und die gleichberechtigte Zusammenarbeit der Institutionen zu verbessern. „Davon ist nun wohl bei CDU und GAL keine Rede mehr“, sagte Veit. Sie erinnert in diesem Zusammenhang an die Idee der „Bildungshäuser“ oder „Bildungsgärten“ von SPD und CDU. Das Konzept dazu sollte gemeinsam mit den Kitas und Schulen entwickelt werden.

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