Am Mittwoch, 29. Oktober, sollte die Geschäftsführung der Hamburger Morgenpost den Betriebsrat über den geplanten Stellenabbau informieren.
Die Geschäftsleitung weigerte sich aber, dieses Gespräch in Anwesenheit gewerkschaftlicher Berater zu führen. Schon zuvor hatte die Geschäftsführung das Angebot der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und des Deutschen Journalistenverbandes DJV, die Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag gemeinsam mit dem Betriebsrat zu führen, abgelehnt.
Bei der Hamburger Morgenpost stehen Entlassungen im Rahmen eines konzernweiten Stellenabbauprogramms an. Davon betroffen sind auch Mitglieder des Betriebs- rats und der Betriebsratsvorsitzende.
„Dieses Verhalten ist eine Brüskierung – von Gewerkschaften und Betriebsrat“, sagte DJV-Justitiarin Dr. Anja Westheuser. An anderen Standorten des Konzerns (DuMont Schauberg) sei es durchaus üblich, zusammen mit Betriebsrat und Gewerkschaft gemein- sam zu verhandeln. Dies sei auch branchenweit die Regel. „Die Tarifforderungen liegen auf dem Tisch, sie sind im Kern identisch mit denen des Betriebsrats. Wer das Angebot eines kooperativen Weges ausschlägt, muss wissen, was und wen er damit provoziert“, ergänzte ver.di-Fachbereichsleiter Martin Dieckmann. Damit wären auch die Signale für die bevorstehende Tarifverhandlung auf Konfrontation gesetzt.