Hamburger Kunsthallte zeigt Stillleben von Max Beckmann

Diese weltweit einmalige Ausstellung widmet sich noch bis zum 18. Januar 2015 dem Stillleben Beckmanns. Rund 80 Gemälde und Aquarelle aus der Schau dokumentieren den vielfältigen künstlerischen Umgang Beckmanns mit dem Genre.

Selten gezeigte Stillleben

Max Beckmann wurde vor allem mit Figurenbildern, Selbstporträts, mythologischen Werken und Landschaften berühmt. Die Kunsthalle widmet sich nun einem Genre der Beckmannschen Kunst, das über Jahre im Ausstellungskontext vernachlässigt wurde: dem Stillleben. Die Ausstellung zeigt ausgehend von zwei bedeutenden Werken der Hamburger Kunsthalle 80 Gemälde und einige Aquarelle aus den Jahren 1906 bis 1949, die Stillleben zum Thema haben. Weder in Deutschland noch im Ausland hat es eine solche Schau bisher gegeben.

Übergänge zu anderen Genres

Dabei hat Beckmann in allen Stationen seiner Schaffenszeit Stillleben gemalt: in den Kriegsjahren, in Frankfurt, während seiner Zeit in Amsterdam und auch in den letzten Jahren in den USA. Beckmann inszenierte Fische, Früchte, Muscheln oder welkende Blumen und zelebrierte dabei das Spannungsverhältnis zwischen gegenwärtigem Leben und seiner Vergänglichkeit. Indem er sie mit Landschaften, weiblichen Akten und Selbstporträts kombinierte, leitete er auch zu anderen Genres über. So ergibt sich eine eindrucksvolle Vielfalt innerhalb der Beckmannschen Stillleben. Die Ausstellung speist sich vor allem aus Leihgaben teils selten gezeigter Werke aus privaten und öffentlichen Sammlungen Europas, der Schweiz und den USA.

Max Beckmann

Der in Leipzig 1884 geborene Max Beckmann war Sohn eines Grundstückmaklers und Mehlhändlers. Mit 16 nahm er bereits sein Kunsttudium an der Weimarer Kunstschule in der Klasse des norwegischen Portät- und Genremalers Carl Frithjof Smith auf. 1910 wurde er jüngstes Vorstandsmitglied der Berliner Secession, der er sich 1905 bei seiner Übersiedlung nach Berlin angeschlossen hatte. Besonders die Erlebnisse des Ersten Weltkriegs, als er als Freiwilliger im Sanitätsdienst in Flandern tätig war, prägen seine späteren Zeichnungen und Radierungen. Die Nationalsozialisten diffamieren 1937 Beckmann als „entarteten Künstler“ und beschlagnahmen mehrere Hunderte seiner Werke aus deutschen Museen. Er emigriert mit seiner Frau zunächst nach Paris später nach Amsterdam. 1947 verließ er endgültig Europa und ließ sich in den Vereinigten Staaten von Amerika nieder. 1950 stirbt er in New York. Der Maler und Graphiker zählt zu den wichtigsten Vertretern des Expressionismus in Deutschland. Seine Entwicklung reichte von einem Stil der harten Formen über deren Auflockerung bis hin zu einer leuchtenden Farbigkeit.

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