Uni schrumpft, Behörde wächst

Zum wiederholten Male hat die Präsidentin der Universität Prof. Dr. Monika Auweter-Kurtz in der Presse auf ein wesentliches Manko der Dohnanyi-Leitlinien hingewiesen, nämlich dass der Senat für die Umsetzung viel zu wenig Geld bereitstellt. Im Rahmen der flächendeckenden Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen ist weder ausreichend Geld für die notwendige intensivere Betreuung der Studierenden noch für eine bedarfsgerechte Anzahl von Master-Studiengängen vorhanden. Geplant waren diese von Anfang an nur für 50 Prozent der Studierenden.

Dazu erklärt Dr. Heike Opitz, wissenschaftspolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion: „Die Präsidentin der Universität macht deutlich, dass die Umstrukturierungen der Hochschullandschaft nicht ausreichend finanziert sind. Doch statt sich damit auseinanderzusetzen und Lösungen zu finden, will der Senat Drägers Behörde ausweiten.“

Befremdlich findet Opitz, dass der Bürgermeister Ole von Beust zwar stets öffentlich versprochen hat, den Hochschulen mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, tatsächlich jedoch lediglich eine „Stadt der Talente“ ankündigt. Senator Dräger soll sich dabei um die Zukunft kümmern. „Wunderbar, dass dem Senator im Zuge der groß angekündigten „Stadt der Talente“ die Gelegenheit gegeben wird, die Fehler der Vergangenheit in die Zukunft mitzunehmen, statt jetzt zu handeln und die Missstände zu beseitigen. Das Geld, das die öffentlichkeitswirksame Neuformation der Behörde kostet und kosten wird, sollte besser in die Lehrkapazitäten an der Uni fließen“, so Opitz.

Um herauszufinden, mit welchen Kosten der Senat für die notwendige Aufstockung der Betreuungsintensität und der Master-Studiengänge auf der einen Seite und für die Neuformation der Behörde auf der anderen Seite rechnet, wird die GAL-Fraktion eine Kleine Anfrage einreichen.

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