„Tarifforderungen der IG Metall völlig berechtigt“

Die außergewöhnlich gute Gewinnsituation der Metallbranche sowie die Tatsache, dass die Nettolöhne wieder auf dem Niveau von 1991 gelandet sind, rechtfertigen die Tarifforderungen der IG Metall für 2007, so DGB Nord-Vorsitzender Peter Deutschland. Die Bundesrepublik sei in den vergangenen Jahren lohnpolitisch zum Armenhaus Europas geworden.

Die Löhne in Deutschland hinkten bereits seit mehreren Jahren der europäischen Entwicklung hinterher. 2006 seien die Lohnkosten in der Mehrzahl der westeuropäischen EU-Staaten zwischen drei und vier Prozent angestiegen. Die höchsten Zuwächse wurden in Griechenland (5,9 Prozent), Irland (5,0 Prozent) und Großbritannien (4,3 Prozent) erzielt. In den mittel- und osteuropäischen EU-Staaten fällt der Anstieg der Lohnkosten noch einmal deutlich höher aus und erreicht im Falle von Lettland mit 15 Prozent sowie Estland mit 11,7 Prozent sogar zweistellige Zuwachsraten.

Im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt seien dagegen in Deutschland die Tarifeinkommen der Beschäftigten in Deutschland im Jahr 2006 um 1,5 Prozent gestiegen. Der Durchschnitt verdecke aber, dass die Tarifunterschiede zwischen den Wirtschaftszweigen größer würden. Während die exportorientierten Branchen im vergangenen Jahr Tarifsteigerungen oberhalb der Preissteigerungsrate zu verzeichnen hatten, blieben die Tarifzuwächse in den binnenmarktabhängigen Bereichen zum Teil weit darunter.

Der DGB Nord-Vorsitzende wies noch auf einen anderen wichtigen Aspekt hin: „Bereits ein Prozent Lohnerhöhung bundesweit steigert die Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um 3,5 Milliarden Euro im Jahr; daraus resultieren auch wieder Beschäftigungseffekte und zusätzliche Steuereinnahmen. Ein Prozent Lohnerhöhung sorgt aber auch dafür, dass allein in die Kasse der Arbeitslosenversicherung zusätzlich rund 460 Millionen Euro an Beiträgen fließen – von der Entlastung in anderen Bereichen der Sozialversicherung ganz zu schweigen.“

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