SterniPark: Noch eine Kita

Der erfolgreiche Hamburger Kita-Betreiber SterniPark e.V. arbeitet unbeeindruckt weiter: Im Sommer soll in der Villa Guggenheim in der Rothenbaumchaussee 121 die nächste Kindertagesstätte eröffnet werden. Zuvor wird das Leben der Familie Guggenheim in einem Forschungs- und Kunstprojekt aufgearbeitet. Mit dem neuen Haus wird SterniPark dann 12 der insgesamt fast 900 Hamburger Kitas betreiben.

Bis 1938 lebte in der Villa unweit der Synagoge am Bornplatz der Hamburger Teil der weit verzweigten jüdischen Familie Guggenheim. Dann mussten sie das Haus – weit unter Wert – verkaufen, um ihr Leben zu sichern. Die jüngsten Geschwister, Marianne und Heinrich, wurden mit einem Kindertransport nach England in Sicherheit gebracht. Der älteste Sohn Fritz wurde zeitweilig in einer Gartenlaube in Harvestehude versteckt. Mit ihm flohen die Eltern Herta und Wilhelm schließlich 1941 nach Rio de Janeiro.

Diese Geschichte – und die Geschichte des jüdischen Lebens im Grindelviertel – sollen auch weiterhin in der Villa eine Rolle spielen. Zunächst gibt es dazu einen Kunst-Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8, der heute vom pädagogischen Leiter der Kunsthalle, Thomas Sellow, gemeinsam mit den beiden Leiterinnen der Landeszentrale für politische Bildung, Dr. Sabine Bamberger-Stemmann und Dr. Rita Bake, sowie den Geschäftsführern von SterniPark e.V., Jürgen und Leila Moysich, vorgestellt wird.

Mit Eröffnung des Hauses im Sommer soll dort auch eine Sammlung der Schicksale von mehr als 1.000 Hamburger Kindern und Jugendlichen angelegt werden, die Deutschland mit den Kindertransporten verlassen mussten.

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