SPD: Parks nicht zu Kloaken machen!

FROSCH.jpegDie SPD-Bürgerschaftsfraktion hat den Vorschlag von Hamburg Wasser abgelehnt, öffentliche Parkanlagen bei Starkregen voll laufen zu lassen, sollten die Siele den Regen nicht mehr aufnehmen können. „Parkanlagen sind keine Vorfluter für das Sielnetz“, kritisierte die SPD-Umweltexpertin Monika Schaal einen entsprechenden Vorschlag.

Schaal weiter: „Diese Anlagen prägen das Stadtbild und dienen der Erholung. Sie dürfen nicht zweckentfremdet werden oder zu Kloaken verkommen.“ Sie forderte, Schritte gegen die zunehmende Versiegelung der Oberflächen in der Stadt vorzunehmen. „Experten prognostizieren eine Zunahme von Extrem-Wetterlagen. Wenn es aber stark regnet, kann das Wasser schon heute an vielen Stellen nicht mehr versickern“, begründete Schaal ihre Forderung.

Die Herrichtung der Grünanlagen nach einer Überflutung und die Beseitigung von Schmutz und Unrat seien sehr kostspielig, betonte Schaal mit Hinweis auf die wiederholten Trockenlegungsversuche der Alsterwiesen. Vor allem im Sommer könnten Schmutzwasseraufstauungen zudem zu Brutstätten von Ungeziefer werden. „Der Senat, muss sich damit auseinandersetzen, welche Folgen die Überflutung der öffentlichen Grünanlagen für die Menschen und ihre Gesundheit hat und wie teuer die Stadt spätere Instandsetzungsarbeiten kommen. Hier müssen Alternativen entwickelt werden“, forderte die Umweltexpertin.

2002 hatte der CDU-geführte Senat nach den starken Regenfällen mit stündlich 65 Litern pro Quadratmeter einen weiteren Ausbau von Sammlern und Sielen ausgeschlossen. „Dass die in Hamburg gut ausgebauten Siele und Sammler bei solchen Wassermassen unter Druck geraten, ist normal und hat etwas mit der zunehmenden Flächenversiegelung zu tun. Immer weniger Wasser kann im Boden versickern. Vor allen an tiefer gelegenen Stellen der Stadt drohen immer häufiger Überschwemmungen mit Schäden an Straßen und Gebäuden“, sagte Schaal.

Bereits Ende 2002 hatte die SPD-Bürgerschaftsfraktion vom Senat vergeblich ein Programm gegen diese Problematik gefordert. Stattdessen wuchsen Flächenverbrauch und Versiegelung der Stadt rapide. „Wurden in den 90er Jahren rund 140 Hektar pro Jahr zugebaut, sind es jetzt gut 260 Hektar pro Jahr. Jetzt wird es höchste Zeit, das versäumte nachzuholen“, sagte die SPD-Umweltpolitikerin. Die Verantwortung für den Schutz vor Überflutungen könne die Stadt nicht bei Hamburg Wasser abladen. Der Senat müsse selbst aktiv werden, fordert Schaal. Jetzt will sie vom Senat wissen, wie er den Vorschlag von Hamburg Wasser beurteilt, welche Alternativen er entwickelt hat und welche Kosten auf die Stadt zukommen. „Unsere Forderung nach einem Entsiegelungsprogramm werden wir erneut einbringen“, kündigte Schaal an.

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