Landesrabbiner Shlomo Bistritzky ist einer der neuen deutschen Staatsbürger
Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz hat bei der 28. Einbürgerungsfeier die neuen deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger willkommen geheißen. Im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses sagte Scholz: „Einige von Ihnen sind aus aller Welt zu uns gekommen, andere schon hier geboren, Sie alle wollen bei uns bleiben. Das ist eine große Sache.“ Für Scholz sei „die Einbürgerungsfeier, die wir seit einigen Jahren hier regelmäßig ausrichten, Ausdruck und Zeichen unserer Freude über neue Mitbürgerinnen und Mitbürger in Hamburg.“
Der Bürgermeister hob einen der Gäste besonders hervor: Landesrabbiner Shlomo Bistritzky wurde im März dieses Jahres mit seiner Familie eingebürgert. Das sei laut Scholz nicht selbstverständlich: „Gerade in diesen Wochen vor 70 Jahren gingen der Zweite Weltkrieg und damit auch das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte, die Judenverfolgung und -vernichtung im Nationalsozialismus, zu Ende. Juden, die das millionenfache Morden überlebt hatten, wollten Deutschland meist den Rücken kehren und nie mehr in unser Land zurückkommen.“ Dass Herr und Frau Bistritzky im Hamburger Rathaus die Einbürgerungsurkunde empfangen, „das ist für unsere Stadt eine besondere Ehre“, so Scholz.
Shlomo Bistritzkys Großvater war der Sohn eines Hanseatischen Kaufmanns. Die Nationalsozialisten zwangen die Familie zur Flucht. Bistritzkys Großvater und dessen Eltern überlebten damals den Holocaust und Shlomo Bistritzky wurde in Jerusalem geboren.
Scholz weiter: „Ich bin sicher, jeder von Ihnen, jede Frau, jeder Mann, die Jugendlichen und die Kinder, jeder könnte uns seine Geschichte erzählen. Sie haben zu Europa, zu Deutschland und zu dem Hamburg von heute Ja gesagt. Als Bürgermeister dieser Stadt finde ich: dies ist ein Anlass zu feiern.“
Zur Feier eingeladen waren Neubürgerinnen und Neubürger, die zwischen dem 1. Oktober und dem 30. November 2014 eingebürgert wurden. Die nächste Einbürgerungsfeier ist am 5. Juni 2015 geplant.