Schleppende Lichtung des Schilderwaldes

Geschätzte 220.000 Verkehrsschilder stehen an Hamburgs Straßen. Um den Schilderwald zu lichten, hat die Bürgerschaft im vergangenen Jahr im Rahmen des Maßnahmenbündels „Klar Schiff Hamburg“ erstmals Mittel bereit gestellt. Doch bislang wurden diese Mittel nur zögerlich ausgegeben, Maßnahmen beschränken sich auf Pilotbereiche, ergab eine Kleine Anfrage des
SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter (Drucksache 19/1074).

Für die Lichtung des Schilderwaldes wurden den Bezirksämtern in den Jahren 2007 und 2008 insgesamt 500.000 Euro zur Verfügung gestellt. Bislang sind von der bereitgestellten Summe aber erst rund 10 % abgefordert und für konkrete Maßnahmen ausgegeben worden, so die Antwort des Senats. „Es ist mir unverständlich, warum die Lichtung des Schilderwaldes nur so schleppend
vorangeht. Dabei sind die bisher vorliegenden Ergebnisse durchaus erfolgversprechend“, sagt Buschhüter.

So wurden zum Beispiel in den Pilotgebieten in Hamburg-Mitte (Kontorhausviertel) von ca. 600 Schildern ca. 480 als entbehrlich eingestuft, in Harburg (Harburg Zentrum 1) von 173 Schildern 130 und in Hamburg-Nord (Hohenfelde/Uhlenhorst) von 825 Schildern immerhin 301. Von den in den sieben Pilotgebieten bislang als entbehrlich erkannten rund 1.100 Verkehrsschildern wurde bis heute allerdings nur etwas mehr als die Hälfte abgebaut.

In Wandsbek (Bramfelder Chaussee) wurde bislang sogar nur ein Schild entfernt, erst Ende Februar 2009 will man dort fertig sein. In Hamburg-Nord, Bergedorf und Harburg sind die Maßnahmen in
den Pilotbereichen dagegen bereits abgeschlossen.

„Offenbar waren Polizei und Bezirksämter bei der Auswahl der Pilotgebiete sehr bescheiden. Denn so wie es aussieht, wird von den 500.000 Euro nach Abschluss aller Maßnahmen in den Pilotgebieten noch ein großer Betrag übrig bleiben“, sagt Buschhüter. Er fordert Polizei und Bezirksämter auf, angesichts der sich abzeichnenden Erfolge in den Pilotgebieten bei der Lichtung des Schilderwaldes jetzt Mut zu beweisen und zukünftig größere Schritte zu machen.

„Dauerhaft weniger Schilder sind nicht nur ein Gewinn für die Verkehrssicherheit und das Stadtbild, sondern auch für den Haushalt, weil weniger Kosten für Reinigung und Erneuerung anfallen“, so Buschhüter.

Ob auch in den nächsten Jahren für die Lichtung des Schilderwaldes Haushaltsmittel bereitgestellt werden, muss die Bürgerschaft entscheiden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.