Metall-Verhandlungen vertagt

Die Verhandlungen für die 150.000 Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie sind ohne Ergebnis vertagt worden. Die IG Metall Küste und der Arbeitgeberverband NORDMETALL wollen ihre Verhandlungen am 23. Oktober 2008 in Bremen fortsetzen.

Die Gewerkschaft hatte in der ersten Verhandlungsrunde ihre Forderung nach 8 Prozent mehr Geld bekräftigt. „Der Erfolg der Branche ist auch ein Erfolg der Beschäftigten. Sie haben deshalb eine kräftigte Lohn- und Gehaltserhöhung verdient“, sagte Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste. Sie forderte die Arbeitgeber auf, möglichst bald ein vernünftiges Angebot vorzulegen: „Nur die Gewerkschaft zu beschimpfen, reicht nicht aus. Wir wollen jetzt wissen, woran wir sind“.

Vor dem Verhandlungsort, einem Hotel in Hamburg-Bergedorf, hatten sich rund 200 Beschäftigte aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern versammelt. Unter ihnen waren auch etwa 80 Mitarbeiter des Aufzugherstellers OTIS, die zu einem Warnstreik aufgerufen waren, um sich für eine Tarifbindung des Unternehmens stark zu machen.

IG Metall Küste und NORDMETALL führen die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und im nordwestlichen Niedersachsen. Die Friedenspflicht endet am 31. Oktober 2008. Vom 1. November an sind dann Streiks möglich.

Bereits in der vergangenen Woche hatten sich Gewerkschaft und Arbeitgeber im Bezirk Küste auf eine Neuregelung der Altersteilzeit geeinigt. Der Tarifabschluss aus Baden-Württemberg wurde übernommen. Beschäftigte in Schichtarbeit und mit dauerhaft hoher Belastung können künftig mit 60 Jahren in die Freistellungsphase gehen. Während dieser Zeit bekommen Beschäftigte in den unteren Entgeltgruppen 89 Prozent und Beschäftigte in höheren Entgeltgruppen 85 Prozent des bisherigen Nettogehalts. Blankau erklärte: „Auch bei der Altersteilzeit hat sich die Gewerkschaft durchgesetzt und eine gerechte Regelung für die Beschäftigten erreicht.“ Der Tarifvertrag Altersteilzeit tritt zum 1. Januar 2010 in Kraft und kann frühestens zum 31. Dezember 2016 gekündigt werden.

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