Peter Deutschland zum Fall Filbinger

Der DGB Nord-Vorsitzende Peter Deutschland hat im Zusammenhang mit der jüngsten Debatte um Äußerungen des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Oettinger zum Fall Filbinger davon gesprochen, hier werde der Versuch unternommen, Geschichte zu verdrehen.

Der Rücktritt des damaligen Ministerpräsidenten Hand Filbinger 1978 sei die unausweichliche Konsequenz aus dem Verhalten eines uneinsichtigen und starrköpfigen älteren Mannes gewesen, der nicht einsehen wollte, dass das NS-Regime nur deshalb weiterexistieren konnte, weil es von so vielen Menschen, so vielen Mitläufern wie er einer war, getragen wurde.

Erst 2006 sei unter dem Titel „Filbinger-eine deutsche Karriere“ ein Band erschienen, der minutiös die Karriere des Konformisten Hans Filbinger nachzeichne und wieder einmal genau belege, wie er sich in das verbrecherische System einpasste und dafür sorgte, dass zum Beispiel das Todesurteil gegen den Matrosen Walter Gröger nicht nur schnell, sondern schneller vollstreckt wurde – mit ihm als leitendem Offizier.

Oettingers Versuch, die Geschichte umzuschreiben, sei nicht zu entschuldigen. Deutschland: „Bleibt immerhin die Hoffnung, dass der jüngste Fall Filbinger möglichst viele Menschen dazu bringt, sich erneut mit der Geschichte dieses Konformisten zu beschäftigen. Denn ohne diejenigen, die sich ein- und anpassen und als Rädchen im Getriebe mitmachen, ist keine Diktatur denkbar.“

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