Die GAL-Bürgerschaftsfraktion fordert mehr Qualität bei der Ausbildung des pädagogischen Personals in der Kindertagesbetreuung und will dafür in Hamburg einen eigenen Studiengang für Frühpädagogik einrichten. Ein entsprechender Antrag der GAL soll in der Bürgerschaft am Donnerstag debattiert werden.
„Die Anforderungen an die pädagogische Arbeit mit Kindern sind komplexer geworden. Allen ist bewusst geworden, dass frühkindliches Lernen ein Fundament für lebenslanges Lernen ist. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, muss die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher sich verändern. Es ist daher nur logisch, wenn wir analog zu den Grundschulpädagogen einen Studiengang Frühpädagogik einrichten, begründet Christiane Blömeke, kinderpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion den Antrag.
Dabei soll nach dem Willen der GAL nicht jede Erzieherin oder jeder Erzieher zwangsläufig ein Studium absolvieren müssen. „Wichtig ist der Personalmix. Wir könnten uns vorstellen, dass pro Kita-Gruppe jeweils eine an der Hochschule qualifizierte Fachkraft zum Einsatz kommt, die gemeinsam mit herkömmlich ausgebildetem Personal die Gruppen leitet“, so Blömeke. Der GAL-Antrag sieht außerdem vor, dass Möglichkeiten des berufsbegleitenden Studiums geschaffen werden.
Dr. Heike Opitz, wissenschaftspolitische Sprecherin der GAL-Fraktion, weist darauf hin, dass es international selbstverständlich ist, pädagogische Fachkräfte auf Hochschulniveau auszubilden. Lediglich Deutschland und Österreich tun sich mit dieser Qualitätsoffensive schwer. Dennoch haben sich einige Bundesländer in Deutschland, wie z.B. Bremen, Berlin, Niedersachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg auf den Weg gemacht. „Hamburg braucht einen Studiengang Frühpädagogik, wie er in vielen anderen Ländern selbstverständlich ist. Nur so können wir den Herausforderungen an eine moderne Erziehung gerecht werden.“
Doch für die GAL ist nicht nur die Frage der Ausbildung wichtig. Sie will auch, dass sich mehr Männer für den pädagogischen Beruf in der Kita entscheiden. Aus diesem Grund fordert die GAL den Senat auf, eine Werbekampagne zu konzipieren, mit deren Hilfe junge Männer zur Aufnahme eines Frühpädagogik-Studiums bzw. zur Teilnahme an der Erzieherausbildung motiviert werden sollen.