Krista Sager steigt in den Ring

Erst vor wenigen Tagen wurde sie als Direktkandidatin für den Wahlkreis Eimsbüttel nominiert, schon beginnt sie den Wahlkampf: Pünktlich am Montag der ersten Kandidatinnen-Arbeitswoche gibt’s die erste offizielle Presseerklärung für die Hamburgerinnen und Hamburger.

Mehr Integration durch entschiedene Reformen des Bildungssystems

Anlässlich der aktuellen Integrationsstudie des Berlin Instituts erklärt Krista Sager, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen:

Die Ergebnisse der Studie belegen, dass die mangelnde Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ein Problem der mangelnden Bildungsintegration ist. Dies ist nicht allein auf die Bildungsferne der ersten Einwanderergeneration zurückzuführen, sondern auch ganz zentral auf Defizite des deutschen Bildungssystems. Um die Weichen für mehr und bessere Integration zu stellen, müssen die notwendigen Reformen im Bildungssystem zügig und entschlossen vorangetrieben werden. D.h.:

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Der Zugang zur frühen Kinderbetreuung darf nicht von der Berufstätigkeit beider Eltern abhängen.
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Die Entscheidung über den weiteren schulischen Bildungsweg darf nicht bereits im Alter von 10 Jahren getroffen werden. Der Zugang zu höheren Bildungsabschlüssen muss allen offen bleiben.
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Die Betreuungsprämie muss weg, weil sie einen falschen Anreiz schafft, so dass Kinder aus bildungsfernen Migrantenfamilien gerade nicht von Angeboten der frühen Förderung profitieren werden.

Wir fordern ab 2010 ein Rechtsanspruch auf einen qualitativ hochwertigen ganztägigen Kita-Platz für jedes Kind ab Vollendung des ersten Lebensjahres, längeres gemeinsames Lernen bei individueller Förderung, einen Ausbau gebundener Ganztagsschulen, ein Programm für Jugendsozialarbeit an Schulen, den Ausbau von Produktionsschulen sowie die Ausdehnung des Schulstarterpakets bis zum Abitur.

Auch die integrationspolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion äußert sich zum Thema:

Güçlü: „Integration ist eine Investition in die Zukunft aller Beteiligten“

Nebahat Güçlü, migrationspolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, am Montag zu der neuen Integrationsstudie des „Berliner Instituts für Bevölkerung und Entwicklung“:

„Diese Studie führt uns die Versäumnisse der Integrationspolitik der zurückliegenden Jahrzehnte deutlich vor Augen. Auch wenn Hamburg bei der Integration gut abschneidet, heißt das noch lange nicht, dass wir am Ziel sind. Integration erfordert Anstrengung von allen Beteiligten und ist ein sehr langwieriger Prozess. Integration lohnt sich für beide Seiten.

Die GAL und CDU haben in ihrem Koalitionsvertrag klare Ziele vereinbart, die auch in der Studie als positive Messindikatoren gelten: Erweiterter Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz, Sprachförderung, Schulreform, Einbürgerungskampagne, Erhöhung des MigrantInnen-Anteils im öffentlichen Dienst sowie das interkulturelle Frauenwirtschaftszentrum.

Integrationsdefizite dürfen nicht pauschal auf eine ethnische Gruppe wie die Türkeistämmigen fokussiert werden. Es bedarf hier einer differenzierten Betrachtung.

Wir dürfen nicht vergessen, dass die vermeintlich problematisierten Gruppen auch mit den größten Hürden bei der Integration zu kämpfen haben. Die MigrantInnen aus EU-Staaten finden weitgehend gleiche Teilhabe und Bildungs- sowie Berufschancen in Deutschland vor. Kommen sie nicht aus der EU, dann wird es richtig schwierig. Berufs- und Bildungsabschlüsse sind nichts mehr wert. Damit wird ihnen der Zugang zum Arbeitsmarkt weitgehend versperrt. Sie müssen dann mit einem Hochschuldiplom putzen gehen. Nicht zuletzt deshalb fordert die GAL-Fraktion in einem aktuellen Bürgerschaftsantrag die bessere Anerkennung von Qualifikationen von Menschen aus Nicht-EU-Ländern.“

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