Krankenhäuser: Immer mehr Leiharbeit

In den Asklepioskliniken werden immer häufiger reguläre Beschäftigte durch Leiharbeitnehmer ersetzt, berichten die bei ver.di organisierten Betriebsräte und fordern gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, damit durch die Leiharbeit nicht dauerhaft die Tarifverträge unterlaufen werden.

60 Betriebsrätinnen und Betriebsräte der Asklepioskliniken Hamburg GmbH trafen sich, um gemeinsam über das Thema Leiharbeit im Krankenhaus zu diskutieren. „Die Kolleginnen und Kollegen haben ihre Sorge und ihr Erschrecken darüber zum Ausdruck gebracht, in welchem Maße mittlerweile durch Leiharbeit unbefristete Arbeitsplätze durch nicht abgesicherte Arbeitsverhältnisse ersetzt werden“, sagt Hilke Stein, bei ver.di zuständig für die Asklepioskliniken.

Die Betriebsräte verurteilen die Strategie ihres Arbeitgebers, der versucht, mit dem Einsatz von Leiharbeitskräften die Mitbestimmung und die Tarifverträge des Krankenhausarbeitgeberverbandes Hamburg zu unterlaufen. Für die Betriebsräte entsteht dadurch in den Betrieben eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Arbeit, die von den Beschäftigten als ungerecht empfunden wird.

„Das ist Profitmaximierung auf Kosten der Beschäftigten und der Patienten“, sagt Hilke Stein, die durch den verstärkten Einsatz von Leiharbeitskräften auch die Qualität der Versorgung gefährdet sieht. So könne z. B. der Arbeits- und Gesundheitsschutz bei Leiharbeitnehmern schlechter kontrolliert werden und die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes ist oft nicht gewährleistet. Dadurch und durch die wechselnden Besetzungen, durch mangelnde Einarbeitung und fehlende Kenntnis der Betriebsabläufe entstünden in den Krankenhäusern zusätzliche Risiken für Patientinnen und Patienten.

Die Betriebsrätinnen und Betriebsräte mussten feststellen, dass Leiharbeit oft nicht als Instrument eingesetzt wird, um kurzfristige Engpässe beim Personal zu beheben. Für sie entwickelt es sich mehr und mehr zu einer ständigen Einrichtung, um die Tarife dauerhaft zu unterlaufen.

„Wir fordern gleiche Arbeitsbedingungen und gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit und damit auch die Sicherung der Qualität der Arbeit in den Asklepioskliniken“, so die Vertreter aus den Betrieben.

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