Jochen Schimmang liest aus
„Das Beste, was wir hatten“ (Nautilus) – ausgewählt für LiteratourNord –
Montag, 14. September, Abendlesung 20.00 Uhr
Literaturhaus, Schwanenwik 38
Wie schon in seinem berühmten Debüt „Der schöne Vogel Phönix“ berichtet Jochen Schimmang in seinem neuen Roman vom Beginn der Träume und vom Altern der Hoffnungen. Erzählt wird die Geschichte von Gregor Korff und Leo Münks, ihren Westberliner Studentenzeiten in den 70ern und deren spätere Tätigkeiten als Ministerberater in Bonn und Verfassungsschützer in Köln. Beiden gelingt es, die Ereignisse von 89 intellektuell zu fassen und sogar vorauszuahnen, dennoch werden sie von den Umbrüchen, dem Untergang der DDR und dem Verschwinden der alten BRD überwältigt. Schimmang wirft einen melancholischen Blick auf die Bonner Republik, Korffs „scheue Liebe zu seinem Land beschreibt er mit zarten und zugleich sehr präzisen Sätzen, so dass man als Leser selbst den verlorenen Jahren vor 1989 nachzutrauern beginnt.“ (Deutschlandradio Kultur)
„Den Protagonisten des Romans widerfährt Politik zuerst als Faszinosum ihrer kollektiven Utopie, dann als Verwirrspiel der konkreten Mitverantwortung und schließlich als Farce einer nachgeholten Rebellion …“ (radio bremen). Schimmangs Roman ist auch eine „Fortschreibung seiner Chronik der großen Gefühle und der kleinen Fluchten. Wie die unbehausten Glückssucher seiner Bücher in der Liebe, im Leben und an der Politik scheitern – das ist bei dem Erzähler Schimmang immer auch eine Geschichte unserer Mentalitäten, Sehnsüchte und Irrtümer … (NDR Kultur).
Jochen Schimmang, studierte Politische Wissenschaften und Philosophie an der FU Berlin und lehrte an Universitäten und in der Erwachsenenbildung. Von 1978–1998 lebte er in Köln, danach ein Jahr in Paris, seit 1993 als freier Schriftsteller und Übersetzer. Von 2000-2001 war er Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Seine Arbeit wurde mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Zu seinen wichtigsten Romanen zählen „Der schöne Vogel Phönix“, „Die Geistesgegenwart“, „Ein kurzes Buch über die Liebe“, „Die Murnausche Lücke“. Zuletzt erschienen „Vier Jahreszeiten“ (Erzählungen) und „Auf Wiedersehen, Dr. Winter“ (Erzählungen).
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