„Ich, damals und die Lenz“

Dies ist der Titel eines Kinder-Projektes der diesjährigen Sommerferien, dessen Ergebnisse in der Zeit

vom 17. bis 28. Oktober 2011

im Foyer des Bezirksamtes Eimsbüttel,

Grindelberg 66, 20144 Hamburg

anhand von Tafeln, Fotos, Kartons, elektronischen Bilderrahmen, etc. präsentiert werden.

„Was war hier eigentlich vorher?“, fragte eine junge Bewohnerin der Lenzsiedlung einmal neugierig. Vom 25. bis 30. Juli 2011 konnten 18 kleine Geschichtsdetektive Antworten auf diese Frage finden.

In einem von der Geschichtswerkstatt Eimsbüttel und Radio Funkstark durchgeführten Ferienprojekt gingen sie auf Spurensuche: Mit Mikrofon und Aufnahmegerät ausgestattet, interviewten sie Bewohner der Siedlung und Nachbarn aus der Umgebung, befragten Geschäftsleute und die Architekten, die die Wohnanlage vor rund 40 Jahren geplant hatten.

„Warum sind die Kinderzimmer so klein und die Wohnzimmer so groß?“ lautete zum Beispiel eine der kritischen Fragen, die sich die Architekten von den Kindern gefallen lassen mussten. Die Frage;„Gab es hier auch mal Krieg?“, konnte die Zeitzeugin beantworten, die schon als kleines Mädchen mit ihren Eltern ganz in der Nähe der Siedlung gewohnt hatte und diese noch heute als Bereicherung des Stadtteils empfindet.

Außerdem fotografierten die Kinder alles, was ihnen wichtig war, schauten alte Fotos der Umgebung an und richteten sich „Geschichtsräume“ ein: Große Paletten-Kartons wurden zu ihren eigenen Häusern, die sie innen und außen mit Begeisterung und viel Fantasie gestalteten – eine farbenfrohe Mini-Siedlung vor der Kulisse der hohen, einförmigen Hochhäuser.

Und was war hier nun vorher? Viele Kleingärten und ganz viel Grün. Aber all‘ das, so die Architekten, musste weichen, weil die Menschen in Hamburg unbedingt Wohnungen brauchten – und wer in die modernen Wohnungen der Lenzsiedlung ziehen durfte, der wurde damals von vielen der Nachbarn in den dunklen und unrenovierten Eimsbütteler Altbauten beneidet!

Die Ausstellung ist für alle Besucher kostenfrei und kann täglich innerhalb der Öffnungszeiten des Foyers des Bezirksamtes besichtigt werden (montags bis donnerstags von 6:00 bis 20:00 Uhr sowie freitags von 6:00 bis 19:00 Uhr).

Initiatoren des Kinder-Ferienprojektes sowie der Ausstellung sind die Geschichtswerkstatt Eimsbüttel sowie und Radio Funkstark.

Die Geschichtswerkstatt Eimsbüttel ist eine an der Geschichte des Stadtteils Eimsbüttel interessierte Arbeitsgruppe, die mit Hilfe von Ausstellungen, Broschüren, Stadtteilrundgängen und Abendveranstaltungen versucht, bei den Eimsbüttelerinnen und Eimsbüttelern Interesse für die Geschichte ihrer alltäglichen Umgebung zu wecken und ihnen eine kritische Identifikation mit ihrem Quartier zu ermöglichen. Die Aktivitäten werden von dem gemeinnützigen Verein Morgenland e.V. getragen und vom Bezirksamt Eimsbüttel finanziell unterstützt.

Radio Funkstark ist ein Beteiligungsprojekt, das Kinder und Jugendliche dabei anleitet und unterstützt, Radiosendungen selbst zu gestalten. Zu hören ist es regelmäßig auf TIDE 96,0, am ersten Montag im Monat von 16:00 bis 17:00 Uhr oder nach spezieller Ankündigung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.