Hamburg: Neue Warnstreiks am Dienstag

Da kam sogar der oberste Personalchef der Stadt aus seinem Büro: Im Rahmen der Tarifauseinandersetzungen im Öffentlichen Dienst hat heute der ver.di-Tariftruck vor dem Sitz der Arbeitsrechtliche Vereinigung Hamburg e.V. (AVH) Station gemacht. ver.di-Landeschef Wolfgang Rose kündigte neue Warnstreiks für Dienstag an. Übermorgen wird verraten, was bestreikt wird.

Dr. Volker Bonorden, Leiter des Personalamtes und Vizechef der AVH, hörte sich die Forderungen vor Ort an. Beschäftigte von Stadtreinigung und Flughafen, aus Kitas und Bücherhallen, von DESY und Studierendenwerk und Azubis von HPA machten lautstark und nachdrücklich deutlich, dass die Stimmung in den städtischen Betrieben Hamburgs explosiv sei.

ver.di-Landeschef Wolfgang Rose kündigte für den kommenden Dienstag den zweiten Warnstreik in Hamburg an. Wo genau gestreikt wird und wer sich beteiligt, wird ver.di nach einer Sitzung des Tarifausschusses am Freitag bekannt geben. Rose: „Wir lassen allen Seiten genügend Zeit, sich darauf vorzubereiten.“

„Wir stehen heute VOR der AVH: Noch setzen wir auf Gespräche und verhandlungsfähige Angebote. Wenn aber jetzt nichts passiert, dann werden sich dieser Laster und ganze Belegschaften QUER stellen vor vielen Betrieben unserer Stadt – und das auch für lange Zeit. Dann wird es einen Arbeitskampf geben, wie ihn die Arbeitgeber lange nicht erlebt haben“, sagte Rose: „Die Zeit ist reif für echte Lohnerhöhungen.“

Der Gewerkschafter wies auch auf die jüngst bekannt gegebenen Preissteigerungsraten hin: Für Verbrauchsgüter sind die Preise um 3,7 Prozent gestiegen, die Energie hat sich sogar um 6,9 Prozent verteuert. Rose: „Wir fragen die Arbeitgeber: Wovon sollen wir das bezahlen? Immer weniger Leute müssen immer mehr leisten. Aber diese gute Arbeit hat ihren Preis. Wir sind es wert!“

Rose sagte, die öffentlichen Einnahmen könnten durch eine Vermögensteuer, einen höheren Spitzensteuersatz und vermehrte Steuerprüfungen bei Vermögenden deutlich erhöht werden.

ver.di fordert für die bundesweit rund zwei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen Gehalts- und Besoldungssteigrungen von 6,5 Prozent. Als soziale Komponente soll die Erhöhung mindesten 200 Euro monatlich betragen. Außerdem verlangt ver.di die unbefristete Übernahme der Auszubildenden und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro monatlich.

Der Tarif-Truck, der Anfang Februar in Berlin gestartet ist, wird insgesamt 60 Tage unterwegs sein und dabei in über 30 Städten Station machen.

Warnstreiks finden bundesweit bis unmittelbar vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde am 28. und 29. März in Potsdam statt.

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