Greenpeace: Vattenfall schlimmster Stromanbieter

Vattenfall – Deutschlands klimaschädlichster Stromanbieter: Mit einem CO2-Ausstoß von 890 Gramm pro Kilowattstunde hat Vattenfall im Jahr 2006 seinen Strom klimaschädlicher produziert als alle anderen großen Stromanbieter in Deutschland. Dagegen haben heute Greenpeace-Aktivisten seit 10 Uhr in der Hamburger Innenstadt vor dem Vattenfall-Kundenzentrum, das nach umfangreichen Umbauten seine Wiedereröffnung feiert, protestiert.

Die Aktivisten haben ein etwa ein Meter großes Modell eines Kohlekraftwerks dabei, das – symbolisiert von großen, schwarzen Luftballons – CO2 in die Luft schleudert und haben dieses vor laufenden Kameras in eine Mülltonne geschmissen. In den ersten 90 Minuten der Protest-Aktion wurden 500 Flyer verteilt.

„Jetzt ist es raus: Vattenfall ist Deutschlands klimaschädlichster Stromanbieter!“ sagt Holger Becker, Energie-Experte der Greenpeace-Gruppe Hamburg. „Für einen verantwortungsbewussten Energiekonzern sollte das Grund genug sein, diesen Missstand zu ändern. Stattdessen plant Vattenfall in Hamburg ein neues Steinkohlekraftwerk mit einem CO2-Ausstoß von weiteren 8,5 Millionen Tonnen im Jahr. Es ist außerdem für die Stadt Hamburg viel zu groß. Das Kohlekraftwerk Moorburg darf nicht gebaut werden!“

Die Stromerzeugung aus Kohle setzt pro erzeugter Kilowattstunde elektrischen Stroms die größte Menge CO2 frei. Zudem ist das geplante Kohlekraftwerk Moorburg derart überdimensioniert, dass die Abwärme nur zu einem geringen Teil im Fernwärmenetz genutzt werden kann. Der weitaus größere Teil heizt die Elbe auf (siehe Grafik in unserem Flyer). „Eine skandalöse Energieverschwendung!“, so Becker. „Die Pläne des Senats, Hamburg zu einem Vorreiter in Sachen Klimaschutz zu machen, werden dadurch massiv behindert.

Vattenfall selbst gibt seine CO2-Emission von 890 Gramm pro Kilowattstunde im Jahr 2006 auf der Plattform „Carbon Disclosure Projekt“ (im Internet unter http://cdproject.net) an. Zum Vergleich: EON benennt auf derselben Plattform seinen CO2-Ausstoß mit 490 g/kWh. Der Bundesdurchschnitt wird mit 530 g/kWh angegeben.