Greenpeace demonstriert gegen Spritfresser

Greenpeace-Aktivisten protestieren heute vor der Mercedes-Benz-Niederlassung in Hamburg, Friedrich Ebert Damm 115, gegen die klimaschädliche Modellpolitik des Unternehmens. Die Aktivisten bekleben die Scheibe des Autohauses mit einem rosa „Klimaschwein“: Die M-Klasse von Mercedes, ein Geländewagen, bekommt Schweineohren und Ringelschwanz. Daneben heißt es: „Abspecken für das Klima!“.

In 13 weiteren Städten protestieren heute rund 100 Aktivisten gegen die „Klimaschweine“ von Mercedes. In der vergangenen Woche haben Greenpeace Aktivisten bereits in 24 Städten Botschaften an den Autohersteller gerichtet. Alle Botschaften an Mercedes ergeben eine Gesamtforderung, die ab heute Abend im Internet gezeigt wird: www.greenpeace.de/verkehr.

„Klimaschutz gibt es beim Mercedes-Benz nur als Ausnahme und gegen Aufpreis“, sagt Martin Oldenburg, Verkehrsexperte der
Greenpeace-Gruppe Hamburg. „Spritspartechnik gehört in Zeiten von Klimawandel und Ölverknappung in alle Modelle.“ Besonders negativ auf die Klimabilanz wirken sich die Luxus-Geländewagen von Mercedes aus. Bis zu 400 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer erzeugen die etwa 2,5 Tonnen schweren Modelle.

Die europäische Autoindustrie hatte sich verpflichtet, den CO2-Ausstoß von Neuwagen bis Ende 2008 auf durchschnittlich 140 Gramm pro Kilometer zu reduzieren. Aktuell liegt der durchschnittliche Kohlendioxid-Ausstoß von Mercedes-Benz-Fahrzeuge laut Kraftfahrtbundesamt bei 188 Gramm. Konkurrent BMW hat einen aktuellen Flottendurchschnitt von 160 Gramm CO2 pro Kilometer.

„Motorleistung und Masse dürfen nicht länger die Merkmale sein, über die sich Premium-Fahrzeuge definieren“, sagt Oldenburg.
Mercedes-Benz muss den Verbrauch seiner Fahrzeuge jetzt schnell und konsequent senken. Das funktioniert kurzfristig und ohne Mehrkosten, wenn bei allen Modellen das Gewicht reduziert und die Übermotorisierung auf ein sinnvolles Maß eingeschränkt wird. Heute verfügbare Spritspartechniken wie Start-Stopp-Automatik und Leichtlaufreifen müssen in Zukunft in alle Modelle als Grundausstattung ohne Aufpreis eingebaut werden.

7 Gedanken zu „Greenpeace demonstriert gegen Spritfresser“

  1. Es ist schade, daß sich diese Diskussion immer wieder um neidvolle Themen gruppiert. Da wissen Menschen, die sich keine S-Klasse leisten können genau, warum man diese Klasse gar nicht benötigt (außer für grüne, linke Politiker im Bundestag) oder wenn, dann mit Motoren, die unsinnig öde wären.

    Die Automobilindustrie hat in den letzte Jahrzehnten bewiesen, daß technischer Fortschritt auch der Umwelt zugute kommen kann und wird dies weiter tun.

    Es muß diese permanente Neiddebatte ein Ende haben. Ich kann den Begriff „Reiche“ schon nicht mehr hören. Unter diesen Begriff fallen übrigens nicht Politiker, Showmaster, TV-Leute, Fußballer. Darunter fallen NUR Unternehmer und erfolgreiche Menschen.

  2. „Es muß diese permanente Neiddebatte ein Ende haben.“

    Neid ist also der einzige Grund, gegen Spritfresser zu sein? Ein bisschen mehr Fantasie, Herr Hufnagel! :)

    Und auf Beispiele hierfür: „Die Automobilindustrie hat in den letzte Jahrzehnten bewiesen, daß technischer Fortschritt auch der Umwelt zugute kommen kann und wird dies weiter tun.“
    bin ich wirklich gespannt – da fehlt MIR nämlich die Fantasie.

  3. Das Schlimme an diesen „dicken“ Autos ist, dass sie meistens als Firmenwagen angemeldet und damit durch Steuervorteile auch noch von der arbeitenden Allgemeinheit finanziert werden. Das muss auch endlich ein Ende haben!
    Und dann frage ich mich, ob die Unternehmer, die für diesen Unsinn verantwortlich sind, eigentlich eigene Nachkommen haben! Die ganze Diskussion hat nichts mit Neid zu tun, sondern mit Verantwortung für unsere Erde!

  4. Die am 14. März bei Mercedes durchgeführte Aktion richtet sich gezielt an die Modellpolitik des Herstellers, also an die Ausgestaltung dessen Fahrzeuge.

    Greenpeace weist auf den Missstand hin, dass Mercedes der Selbstverpflichtung der Automobilindustrie, den CO2 Ausstoß ihrer Fahrzeugflotte bis 2008 auf 140 g pro gefahrenen Kilometer zu begrenzen, nicht erfüllt. Mit dieser Politik sind die Klimaschutzziele der Bundesregierung nicht zu erreichen. Schuld daren sind nicht die Fahrer, sondern alleine Mercedes.

    Dass die Bürger dieses Problem wahrnehmen zeigt der Absatzrückgang bei großen PKW. Im Sinne einer zukunftsfähigen Automobilindustrie mit sicheren Arbeitsplätzen müssen die Fahrzeuge auch zukunftsfähig gestaltet werden.

    Holger Becker
    -Pressesprecher Greenpeace-Gruppe Hamburg-

  5. Die Aktion am 14. März bei Mercedes-Händlern in ganz Deutschland richtet sich gegen die Modellpolitik des Herstellers, sprich auf Ausgestaltung dessen Fahrzeuge.

    Greenpeace weist auf den Missstand hin, dass Mercedes die Selbstverpflichtung der Automobilindustrie, den Flottenverbrauch seiner Neuwagenmodelle auf einen CO2 Ausstoß von 140 g pro gefahrenem Kilometer ab dem Jahr 2008 verfehlt hat. So sind die Klimaschutzziele der Bundesregierung nicht zu erreichen. Schuld daran ist alleine Mercedes, nicht die Fahrer.

    Dass die Bürger diesen Missstand erkennen zeigt sich im Absatzrückgang von verbrauchsstarken Fahrzeugen. Nur mit verbrauchsarmen, zukunftsfähigen Autos ist eine zukunftsfähige Automobilindustrie mit sicheren Arbeitsplätzen zu erreichen.

    Holger Becker
    -Pressesprecher Greenpeace-Gruppe Hamburg-

  6. Sehr geehrter Herr Hufnagl,

    soweit ich die Greenpeace Aktion verstanden habe, geht es hier nicht um eine Neiddebatte.
    Wer einen Ego-Shooter braucht, der mag ihn kaufen. Vom Statusstreben vieler Bürger leben schließlich ganze Industriezweige.

    Ich verstehe die Aktion als den Anstoß einer Debatte um genau den technischen Fortschritt, den Sie zwar benennen, den ich allerdings noch nicht erkennen kann. Wenn ich mir nämlich den Wirkungsgrad eines Otto Motoren anschaue, liegt der, je nach Vekehrssituationen, im Bereich einer guten Photovoltaikanlage also bei rund 17%. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie den alternativen Energien das Label ineffektiv anhängen. Das Auto ist es seit über 100 Jahren. Technischer Fortschritt zeichnet sich eben heute nicht dadurch aus, das ich möglichst schnell von Null auf 100 komme. Ich muss das auch mit möglichst wenig Energie schaffen oder kurz gesagt, mit 30.000 PS bringe ich Ihnen auch eine Küchentür zum fliegen. Das ist nichts besonderes.

    Was wir also brauchen ist ein Paradigmenwechsel an den sogenannten Stammtischen der Nation. Wenn Mann dort nicht mehr stolz darauf ist, die Strecke HH-München in 3Std.45Min. zu bewältigen sondern zufriedenes Nicken erntet nur 5 Liter für den gesamten Weg zu verbrauchen, werden wir wirklich neue technische Inovationen im Automobilbereich sehen.

    Ich hoffe, Sie stellen sich dann so ein Teil
    vor die Tür.

    Mit freundlichen Grüßen
    A. Bagehorn

  7. Mit dem Ausdruck „Neid“ kann man natürlich versuchen, eine überfällige, sinnvolle und für unsere Zukunft wichtige Diskussion zu diskriminieren.Aber was hat das mit Neid zu tun, wenn sich immer mehr Menschen dafür einsetzen, mobil zu bleiben und trotzdem etwas für die Umwelt zu tun und den CO 2-Ausstoss zu reduzieren? Es ist doch absurd, heute noch so zu tun, als hätte die Autindustrie keine Verantwortung gegenüber der Klimaproblematik. Gerade Mercedes und die anderen Premiumhersteller haben doch mit ihrer unverantwortlichen Modellpolitik ihre eigene Zukunft gegen die Wand gefahren.Immer schwerer, immer schneller, immer größer und immer mehr Co2 in die Luft blasen. Das Auto als Prestigeobjekt: SUV`s, VAN`s und Geländewagen benötigt man nicht um zum Bäcker ,in`s Kino oder von A nach B zu fahren.Die Debatte über diesen Unsinn ist überfällig und hat mit Neid nun wirklich nichts zu tun. Und wenn Organisationen wie Greenpeace diese falsche, klimafeindliche Konzernstrategien anprangern, ist das nur zu begrüßen und führt hoffentlich auch in den Chefetagen der großen Autokonzerne zum Nachdenken über eine zukunftsträchtige, klimafreundliche und CO2sparende Modellpolitik.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.