Die Zahl der Organspender geht zurück

Weniger Organspender, weniger Transplantationen: 2011 erklärten sich weniger Menschen als im Vorjahr bereit, als Organspender zur Verfügung zu stehen – auch im Norden Deutschlands. Bundesweit warten immer noch rund 12.000 Patientinnen und Patienten auf ein lebensrettendes Organ.

Die Zahl der Organspender ist in der Region Nord (Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) von 213 (2010) auf 193 (2011) gesunken. Die Anzahl der gespendeten Organe ging im Norden von 729 auf 650, die Anzahl der Transplantationen von 906 auf 823 zurück. Diese vorläufige Auswertung gab die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) als die bundesweite Koordinierungsstelle für Organspenden jetzt bekannt.

Auch der positive Aufwärtstrend im zweiten Halbjahr 2011 konnte den zweistelligen Rückgang der Organspendezahlen in Deutschland der ersten sechs Monate nicht mehr ausgleichen. Trotz positiver Meinungsumfragen in der Bevölkerung und einem nicht nachlassenden Engagement in der Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern war die Organspende im vergangenen Jahr rückläufig und fiel fast auf das Niveau von 2008 zurück.

Die Zahl derjenigen, die nach ihrem Tod Organe gespendet und damit schwerkranken Menschen geholfen haben, ist im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent gesunken. 1.200 Organspenden konnten 2011 bundesweit durchgeführt werden. Das sind 96 Spender weniger als 2010. Die Zahl der Organspender pro eine Million Einwohner ist damit von 15,9 auf 14,7 zurückgegangen – in der Region Nord liegt der Anteil bei 14,6. Allein die Region Ost verzeichnet mit einer Steigerung von 7,1 Prozent eine positive Entwicklung gegenüber dem Vorjahr. In Folge der bundesweit gesunkenen Organspenderrate ist auch die Zahl der gespendeten Organe von 4.205 auf 3.917 um knapp 7 Prozent zurückgegangen. Konnte in 2010 noch 4.326 Menschen mit einer Transplantation von Organen aus dem Eurotransplant-Verbund geholfen werden, waren es in 2011 mit 4.054 deutlich weniger.

„Wir nehmen den Rückgang der Organspende sehr ernst und arbeiten mit den Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken unermüdlich an Möglichkeiten und Wegen, um mehr Menschen mit einer Transplantation zu helfen“, erklärt Prof. Dr. Günter Kirste, Medizinischer Vorstand der DSO. Die DSO ist als beauftragte Koordinierungsstelle darauf angewiesen, dass die Krankenhäuser potenzielle Spender melden. „Dafür sind wir rund um die Uhr erreichbar und unterstützen die Kliniken, wo wir können“, betont der Mediziner. Bundesweit warten immer noch rund 12.000 Patientinnen und Patienten auf ein lebensrettendes Organ.

Ein Grund für den Rückgang der Organspende in 2011 könnte nach Einschätzung der DSO in der Zunahme von Patientenverfügungen und einem vorzeitigen Therapieabbruch liegen. Dieser Zusammenhang zeichne sich in einem ersten Zwischenbericht des Projekts Inhousekoordination ab. Um erstmals verlässliche Daten über das vorhandene Spenderpotenzial in Deutschland zu erhalten, hatte die DSO mit dem Bundesgesundheitsministerium und der Deutschen Krankenhausgesellschaft 2010 das Projekt gestartet. Dabei werden vor allem auch diejenigen Faktoren in den Kliniken analysiert, die langfristig zu einer nachhaltigen Steigerung der Organspende beitragen können. „Wir sind davon überzeugt, damit den richtigen Weg eingeschlagen zu haben“, bewertet Kirste das Projekt. Jetzt komme es darauf an, gemeinsam mit den Krankenhäusern die richtigen Maßnahmen konsequent umzusetzen.

Auch mit der bevorstehenden Gesetzesänderung zu einer Entscheidungslösung hofft die DSO auf eine Förderung der Organspende. Eine aktuelle Umfrage bestätigte erneut, dass die meisten Menschen bereit sind, ihre Organe nach dem Tod zu spenden. „In einer aktiven und nachdrücklichen Ansprache der Bevölkerung liegt die Chance, die Diskrepanz zwischen in Umfragen geäußerter Zustimmung und dokumentiertem Willen im Organspendeausweis zu schließen“, erklärt Dr. Thomas Beck, Kaufmännischer Vorstand der DSO. Nach Angaben der DSO müssen derzeit in neun von zehn Todesfällen die Angehörigen über eine Organspende entscheiden, weil der Verstorbene seinen Willen nicht dokumentiert hat.

„Wichtig ist, dass die jeweilige Entscheidung des Einzelnen umgesetzt wird. Die Bereitschaft, anderen zu helfen, ist groß. Wir alle haben die Aufgabe, die Entscheidung der Menschen zur Organspende umzusetzen. Aber wir müssen die Menschen auch mit der notwendigen Information versorgen, für sich die richtige Entscheidung zu treffen. Beiden Aufgaben hat sich die DSO verschrieben“, betonen die DSO-Vorstände.

Alle Zahlen aus dem Jahr 2011 sind vorläufige Zahlen. Die Jahresergebnisse 2010 / 2011 der einzelnen DSO-Regionen sind in der beigefügten Übersicht dargestellt oder unter www.dso.de im Pressebereich abrufbar.

12.01.2012

Rückgang der Organspenden in 2011 moderater als erwartet

Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) erwartet durch geplante Gesetzesnovellierung verbesserte Strukturen und mehr Aufklärung

Auch der positive Aufwärtstrend im zweiten Halbjahr 2011 konnte den zweistelligen Rückgang der Organspendezahlen der ersten sechs Monate nicht mehr ausgleichen. Trotz positiver Meinungsumfragen in der Bevölkerung und einem nicht nachlassenden Engagement in der Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern war die Organspende im vergangenen Jahr rückläufig und fiel fast auf das Niveau von 2008 zurück.

Die Zahl derjenigen, die nach ihrem Tod Organe gespendet und damit schwerkranken Menschen geholfen haben, ist im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent gesunken. 1.200 Organspenden konnten 2011 bundesweit durchgeführt werden. Das sind 96 Spender weniger als 2010. Die Zahl der Organspender pro eine Million Einwohner ist damit von 15,9 auf 14,7 zurückgegangen. Allein die Region Ost verzeichnet mit einer Steigerung von 7,1 Prozent eine positive Entwicklung gegenüber dem Vorjahr. In Folge der bundesweit gesunkenen Organspenderrate ist auch die Zahl der gespendeten Organe von 4.205 auf 3.917 um knapp 7 Prozent zurückgegangen. Konnte in 2010 noch 4.326 Menschen mit einer Transplantation von Organen aus dem Eurotransplant-Verbund geholfen werden, waren es in 2011 mit 4.054 deutlich weniger.

„Wir nehmen den Rückgang der Organspende sehr ernst und arbeiten mit den Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken unermüdlich an Möglichkeiten und Wegen, um mehr Menschen mit einer Transplantation zu helfen“, erklärt Prof. Dr. Günter Kirste, Medizinischer Vorstand der DSO. Die DSO ist als beauftragte Koordinierungsstelle darauf angewiesen, dass die Krankenhäuser potenzielle Spender melden. „Dafür sind wir rund um die Uhr erreichbar und unterstützen die Kliniken, wo wir können“, betont der Mediziner. Bundesweit warten immer noch rund 12.000 Patientinnen und Patienten auf ein lebensrettendes Organ.

Ein Grund für den Rückgang der Organspende in 2011 könnte nach Einschätzung der DSO in der Zunahme von Patientenverfügungen und einem vorzeitigen Therapieabbruch liegen. Dieser Zusammenhang zeichne sich in einem ersten Zwischenbericht des Projekts Inhousekoordination ab. Um erstmals verlässliche Daten über das vorhandene Spenderpotenzial in Deutschland zu erhalten, hatte die DSO mit dem Bundesgesundheitsministerium und der Deutschen Krankenhausgesellschaft 2010 das Projekt gestartet. Dabei werden vor allem auch diejenigen Faktoren in den Kliniken analysiert, die langfristig zu einer nachhaltigen Steigerung der Organspende beitragen können. „Wir sind davon überzeugt, damit den richtigen Weg eingeschlagen zu haben“, bewertet Kirste das Projekt. Jetzt komme es darauf an, gemeinsam mit den Krankenhäusern die richtigen Maßnahmen konsequent umzusetzen.

Auch mit der bevorstehenden Gesetzesänderung zu einer Entscheidungslösung hofft die DSO auf eine Förderung der Organspende. Eine aktuelle Umfrage* bestätigte erneut, dass die meisten Menschen bereit sind, ihre Organe nach dem Tod zu spenden. „In einer aktiven und nachdrücklichen Ansprache der Bevölkerung liegt die Chance, die Diskrepanz zwischen in Umfragen geäußerter Zustimmung und dokumentiertem Willen im Organspendeausweis zu schließen“, erklärt Dr. Thomas Beck, Kaufmännischer Vorstand der DSO. Nach Angaben der DSO müssen derzeit in neun von zehn Todesfällen die Angehörigen über eine Organspende entscheiden, weil der Verstorbene seinen Willen nicht dokumentiert hat.

„Wichtig ist, dass die jeweilige Entscheidung des Einzelnen umgesetzt wird. Die Bereitschaft, anderen zu helfen, ist groß. Wir alle haben die Aufgabe, die Entscheidung der Menschen zur Organspende umzusetzen. Aber wir müssen die Menschen auch mit der notwendigen Information versorgen, für sich die richtige Entscheidung zu treffen. Beiden Aufgaben hat sich die DSO verschrieben“, betonen die DSO-Vorstände.

Alle Zahlen aus dem Jahr 2011 sind vorläufige Zahlen. Die Jahresergebnisse 2010 / 2011 der einzelnen DSO-Regionen sind in der beigefügten Übersicht dargestellt oder unter www.dso.de im Pressebereich abrufbar.

Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO)
Die DSO ist die bundesweite Koordinierungsstelle für Organspende

Auch der positive Aufwärtstrend im zweiten Halbjahr 2011 konnte den zweistelligen Rückgang der Organspendezahlen der ersten sechs Monate nicht mehr ausgleichen. Trotz positiver Meinungsumfragen in der Bevölkerung und einem nicht nachlassenden Engagement in der Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern war die Organspende im vergangenen Jahr rückläufig und fiel fast auf das Niveau von 2008 zurück.

Die Zahl derjenigen, die nach ihrem Tod Organe gespendet und damit schwerkranken Menschen geholfen haben, ist im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent gesunken. 1.200 Organspenden konnten 2011 bundesweit durchgeführt werden. Das sind 96 Spender weniger als 2010. Die Zahl der Organspender pro eine Million Einwohner ist damit von 15,9 auf 14,7 zurückgegangen. Allein die Region Ost verzeichnet mit einer Steigerung von 7,1 Prozent eine positive Entwicklung gegenüber dem Vorjahr. In Folge der bundesweit gesunkenen Organspenderrate ist auch die Zahl der gespendeten Organe von 4.205 auf 3.917 um knapp 7 Prozent zurückgegangen. Konnte in 2010 noch 4.326 Menschen mit einer Transplantation von Organen aus dem Eurotransplant-Verbund geholfen werden, waren es in 2011 mit 4.054 deutlich weniger.

„Wir nehmen den Rückgang der Organspende sehr ernst und arbeiten mit den Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken unermüdlich an Möglichkeiten und Wegen, um mehr Menschen mit einer Transplantation zu helfen“, erklärt Prof. Dr. Günter Kirste, Medizinischer Vorstand der DSO. Die DSO ist als beauftragte Koordinierungsstelle darauf angewiesen, dass die Krankenhäuser potenzielle Spender melden. „Dafür sind wir rund um die Uhr erreichbar und unterstützen die Kliniken, wo wir können“, betont der Mediziner. Bundesweit warten immer noch rund 12.000 Patientinnen und Patienten auf ein lebensrettendes Organ.

Ein Grund für den Rückgang der Organspende in 2011 könnte nach Einschätzung der DSO in der Zunahme von Patientenverfügungen und einem vorzeitigen Therapieabbruch liegen. Dieser Zusammenhang zeichne sich in einem ersten Zwischenbericht des Projekts Inhousekoordination ab. Um erstmals verlässliche Daten über das vorhandene Spenderpotenzial in Deutschland zu erhalten, hatte die DSO mit dem Bundesgesundheitsministerium und der Deutschen Krankenhausgesellschaft 2010 das Projekt gestartet. Dabei werden vor allem auch diejenigen Faktoren in den Kliniken analysiert, die langfristig zu einer nachhaltigen Steigerung der Organspende beitragen können. „Wir sind davon überzeugt, damit den richtigen Weg eingeschlagen zu haben“, bewertet Kirste das Projekt. Jetzt komme es darauf an, gemeinsam mit den Krankenhäusern die richtigen Maßnahmen konsequent umzusetzen.

Auch mit der bevorstehenden Gesetzesänderung zu einer Entscheidungslösung hofft die DSO auf eine Förderung der Organspende. Eine aktuelle Umfrage* bestätigte erneut, dass die meisten Menschen bereit sind, ihre Organe nach dem Tod zu spenden. „In einer aktiven und nachdrücklichen Ansprache der Bevölkerung liegt die Chance, die Diskrepanz zwischen in Umfragen geäußerter Zustimmung und dokumentiertem Willen im Organspendeausweis zu schließen“, erklärt Dr. Thomas Beck, Kaufmännischer Vorstand der DSO. Nach Angaben der DSO müssen derzeit in neun von zehn Todesfällen die Angehörigen über eine Organspende entscheiden, weil der Verstorbene seinen Willen nicht dokumentiert hat.

„Wichtig ist, dass die jeweilige Entscheidung des Einzelnen umgesetzt wird. Die Bereitschaft, anderen zu helfen, ist groß. Wir alle haben die Aufgabe, die Entscheidung der Menschen zur Organspende umzusetzen. Aber wir müssen die Menschen auch mit der notwendigen Information versorgen, für sich die richtige Entscheidung zu treffen. Beiden Aufgaben hat sich die DSO verschrieben“, betonen die DSO-Vorstände.

Alle Zahlen aus dem Jahr 2011 sind vorläufige Zahlen. Die Jahresergebnisse 2010 / 2011 der einzelnen DSO-Regionen sind in der beigefügten Übersicht dargestellt oder unter www.dso.de im Pressebereich abrufbar.

Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO)
Die DSO ist die bundesweite Koordinierungsstelle für Organspende. In der Akutsituation Organspende begleitet sie alle Abläufe: Von der qualifizierten Feststellung des Hirntods über das Gespräch mit den Angehörigen, medizinische Maßnahmen zur Erhaltung von Organen und zum Schutz der Organempfänger, die Übermittlung der Spenderdaten an die Vermittlungsstelle Eurotransplant bis hin zum Organtransport in die Transplantationszentren. Sie unterstützt die rund 1.400 Krankenhäuser mit Intensivstationen dabei Organspenden durchzuführen und stimmt die Zusammenarbeit mit der internationalen Vermittlungsstelle für Spenderorgane, Eurotransplant, und den rund 50 Transplantationszentren in Deutschland ab.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.