„Hamburg Media School“ wird zum Rathausthema

Umstritten ist sie schon länger, auch der Rechnungshof nahm sie ins Visier: Nun hat sich auch die Bürgerschaft mit der teuren „Hamburg Media School“ befasst.

„Die Hamburg Media School ist ein reines Zuschussgeschäft und hat die Erwartungen nicht erfüllt“, kritisiert Kersten Artus, medienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, die Subventionierung der seit 2002 existierenden Einrichtung. „Die hochfliegenden Pläne des damaligen Senats sind gescheitert. Es ist Zeit, eine konsequente Neuausrichtung vorzunehmen und die über eine halbe Million Euro anders zu investieren.“ Tatsächlich sind sowohl die Anmeldezahlen wir auch die Finanzierung seitens der Medienwirtschaft stetig zurückgegangen. Der Studiengang Journalismus wurde eingestellt.

Die 2003 gegründete Medienschule wird bisher aus öffentlichen und privaten Mitteln finanziert und galt lange als Vorzeigemodell für „Public Private Partnership“. Doch die Anmeldezahlen in den gebührenpflichtigen Studiengängen Medienmanagement und Journalismus waren zuletzt rückläufig; der Rechnungshof bemängelte, es fehle die Erfolgskontrolle.

Artus kritisiert die sozialpolitische Fehlausrichtung der HMS: „Es ist einer kleinen, ausgewählten Gruppe von Menschen vorbehalten, dort zu studieren – nämlich denjenigen, die Geld haben. Ein Studiengang kostet mehrere tausend Euro. Gelder für Bildung müssen aber so angelegt und investiert werden, dass sie möglichst vielen zu Gute kommen.“

Die Linksfraktion schlägt vor, das frei werdende Geld in den BürgerInnensender TIDE zu stecken, um dort die oft über viele Monate andauernden Praktikanten-Verhältnisse in sozialversicherungspflichtige Arbeits- und Ausbildungsplätze umzuwandeln. Außerdem soll es künftig allen HamburgInnen möglich sein, eine kostenlose E-Mailadresse mit dem Namen hamburg.de zu bekommen. Diese kostet bislang drei Euro monatlich.

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