Boeddinghaus unterstützt Schulproteste

photocaseSCHULE.jpeg„Schulen in sozialen Brennpunkten werden vom Senat im Stich gelassen“, fasst die SPD-Abgeordnete Sabine Boeddinghaus zusammen. Sie unterstützt den Protest an der Schule Maretstraße und kritisiert die massiven Kürzungen an den Hamburger Ganztagsschulen.

„Die Eltern und Pädagogen an der Schule Maretstraße haben meine volle Unterstützung!“, sagt die Harburger SPD-Abgeordnete Sabine Boeddinghaus. In diesen Tagen finden dort vielfältige Proteste der Ganztagsschule gegen die massiven Personalkürzungen statt. Von ursprünglich neun Erzieherstellen für den allseits hoch gelobten Ganztagsunterricht sollen nach den Plänen der Schulbehörde ganze 0,9 übrig bleiben.

„Der Widerspruch zwischen Reden und Handeln kann nicht größer sein“, so Boeddinghaus: „Da redet die Schulsenatorin einerseits davon, Schulen in sozialen Brennpunkten mit Erziehern zu stärken, damit die katastrophalen Auswirkungen der Lehrerstellenstreichungen und der Riesenklassen wenigstens etwas verringert werden können. Aber sie tut das Gegenteil! Die Schule Maretstraße liegt nun wirklich in einem Gebiet mit vielfältigen Herausforderungen, macht dort seit Jahren eine tolle Arbeit, leistet viel für die Integration im Stadtteil, und bekommt als Dank ihre personellen Grundlagen weg geschlagen. Das ist zynisch!“

Hintergrund der Stellenstreichungen sind die massiven Umverteilungen bei den Personalmitteln für Ganztagsschulen. Um die Verkürzung der Abiturzeit an den Gymnasien auf 12 Jahre finanzieren zu können, wurden den bereits bestehenden Ganztagsschulen 60% ihrer Mittel für den Ganztagsbetrieb entzogen.

Doch diese Politik ist „doppelt falsch“, so Boeddinghaus: „So macht man aus einer guten Idee eine schlechte Politik, von der niemand etwas hat. Die neuen Ganztagsschulen nicht, denn sie bekommen auch nicht genügend Mittel, um einen pädagogisch anspruchsvollen Ganztagsbetrieb zu organisieren.

An den Gymnasien wird nun mit Hochdruck auch an den Nachmittagen gepaukt, um ja den Stoff in 12 Jahren zu schaffen. Viele Gymnasiasten leiden unter dem gewaltigen Druck und bekommen zur Kompensation gerade mal ein Mittagessen. Und auf der anderen Seite lässt man wirklich gute Ganztagsschulen, in denen die Kinder nicht nur verwahrt werden, sondern viel fürs Leben lernen, einfach ausbluten – noch dazu in sozialen Brennpunkten. Das ist wirklich absurd!“.

Die SPD fordert stattdessen in ihrem Ganztagsschulkonzept einen schrittweisen Ausbau, bei dem die Qualität und die pädagogische Innovation im Mittelpunkt stehen. „Dafür“, so Boeddinghaus, „brauchen wir einen guten Mix von Lehrern, Sozialpädagogen und Erziehern an den Schulen, die genügend Zeit haben, um mit den Kindern nachhaltig arbeiten zu können. Deshalb unterstützt die SPD den Protest der Schulen und der Eltern!“

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