Aus für Suchthilfeeinrichtungen in Wandsbek

Das endgültige Aus für die geplanten Suchthilfeeinrichtungen in Wandsbek: Das Hamburgische Oberverwaltungsgericht hat die Beschwerde von Jugendhilfe e.V. gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts aus formalen Gründen abgewiesen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband kommentiert: „Die Entscheidung ist ein großer Rückschritt für die Suchtarbeit in Hamburg.“

Die vom Verein geplante Fachklinik und Einrichtung der Eingliederungshilfe können an den Standorten in der Schädler- und Witthöftstraße somit nicht gebaut werden. Bewohner aus der näheren Umgebung hatten mit ihrer Klage Erfolg.

„Wir bedauern die Entscheidung des Gerichts, die das endgültige Aus für die beiden Einrichtungen in Wandsbek bedeutet. Diese Entscheidung ist ein großer Rückschritt für die Suchtarbeit in Hamburg“, sagt Joachim Speicher, Geschäftsführer des PARITÄTISCHEN Hamburg. „Wir dürfen suchtkranke Menschen nicht ausgrenzen, sondern müssen sie in die Gesellschaft integrieren“, so Speicher weiter, „wir müssen den Menschen eine Chance geben, die sich freiwillig für ein Leben ohne Drogen und Rauschmittel entschieden haben.“

Darüber hinaus sei die Entscheidung gegen die süchtigen Menschen ein alarmierendes Signal: Dem Protest der Bürgerinitiative Schädlerstraße werden weitere Beschwerden gegen die Ansiedlung von Einrichtungen für Kinder, Jugendliche oder suchtkranke Menschen folgen, befürchtet der PARITÄTISCHE Hamburg.

Der Wohlfahrtsverband appelliert an den Hamburger Senat und die Bezirke, sich für einen alternativen Standort für die beiden Einrichtungen einzusetzen. Zuversichtlich stimmt den PARITÄTISCHEN, dass neben dem Senat, der die Pläne von Anfang an unterstützt hat, 50 Wandsbeker Bürgerinnen und Bürger eine Unterschriftenliste für die Klinik gestartet hatten. Die Initiatoren wendeten sich gegen Panikmache und sprachen sich für die Einrichtungen mitten in
Wandsbek aus. „Ich habe die Hoffnung, dass sich bei einem alternativen Standort mehr Bürgerinnen und Bürger in diesem Sinne für die suchtkranken Menschen einsetzen“, so Speicher.

Tatsächlich sorgen Ansiedlungsbegehren von Drogenhilfeprojekten fast immer im Vorfeld für Angst und Schrecken. Tatsächlich gibt es aber allein in Hamburg rund 70 Einrichtungen, die mit ihrer jeweiligen Nachbarschaft problemlos zusammenleben – innerstädtisch, in Villen-Vororten, im ländlichen Bereich.

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