Atomlobby tagt – Robin Wood protestiert

Der neue schwarzgrüne Hamburger Senat will die deutsche Atomlobby in der Hansestadt willkommen heißen – und ROBIN WOOD kündigt Proteste gegen die Jahrestagung des Deutschen Atomforums an.

Das Deutsche Atomforum wird vom 27. bis 29. Mai bei seiner „Jahrestagung Kerntechnik“ im Hamburger CCH für den weltweiten Aufschwung der Atomenergie werben. Der bisherige Umwelt- und neue Wirtschaftssenator Axel Gedaschko will den dort versammelten AtomexpertInnen „Grußworte von Stadt und Staat Hamburg“ überbringen. ROBIN WOOD fordert den Repräsentanten des neuen schwarz-grünen Senats auf, seine Teilnahme an dieser Lobby-Veranstaltung der Atomindustrie abzusagen.

„Die Atomindustrie setzt alles daran, Schrottmeiler wie Brunsbüttel und Krümmel, die sofort abgeschaltet gehören, noch länger betreiben zu dürfen. Und ausgerechnet ein Senat mit grüner Beteiligung will die Atomlobby in der Hansestadt willkommen heißen“, kritisiert Dirk Seifert, Energiereferent von ROBIN WOOD. „Hamburg ist von Atomkraftwerken umstellt, aber im Koalitionsvertrag steht zu diesem wichtigen Thema nichts drin!“

Im Zentrum der diesjährigen Tagung steht die Hoffnung der Atomlobbyisten auf einen weltweiten Aufschwung der Atomenergie. Und der soll nach Auffassung der Atomkonzerne nicht vor Deutschlands Grenzen halt machen. Die Energiekonzerne E.On, Vattenfall, RWE und EnBW arbeiten daran, den mit der Bundesregierung im Jahr 2000 vereinbarten, schrittweisen Atomausstieg zu kippen und alte Atommeiler wie Brunsbüttel, Biblis oder Neckarwestheim in die nächste Legislaturperiode zu retten.

Statt um die Zukunft der Atomenergie muss es angesichts der nicht abreißenden Pannenserie um die endgültige Stilllegung der Atomkraftwerke gehen. Die beiden in der Nähe Hamburgs gelegenen AKWs Krümmel und Brunsbüttel stehen aufgrund gravierender Sicherheitsmängel seit fast zehn Monaten still. Nach Störfällen im vergangenen Juni hatten Überprüfungen falsch eingebaute Dübel an Sicherheitseinrichtungen und Risse in zahlreichen Armaturen ergeben.

Vor allem der Schrottreaktor in Brunsbüttel, der eigentlich noch vor der nächsten Bundestagswahl im September 2009 endgültig hätte stillgelegt werden sollen, ist seit Jahrzehnten in der Pannenstatistik weit oben. Fast die Hälfte seiner bisherigen Laufzeit blieb der Reaktor wegen Sicherheitsmängeln zwangsweise abgeschaltet.

Aus Anlass der „Jahrestagung Kerntechnik“ werden am 26. und 27. Mai Veranstaltungen und Aktionen der Anti-AKW-Bewegung stattfinden, an denen sich auch ROBIN WOOD-AktivistInnen beteiligen werden.

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